Seit 20 Jahren ist die Zentralafrikanische Republik Schauplatz eines langwierigen Konflikts, der nur wenig Beachtung in den internationalen Medien findet. Als es 2013 in Folge einer Rebellion und eines gewaltsamen Machtwechsels zu einer erneuten Eskalation kam, in der lokale Milizen aus mehrheitlich muslimischen Rebellen einerseits und primär aus Christen andererseits einander gegenüberstanden, wurde kurzzeitig auch vermehrt international über den Konflikt berichtet. Jedoch wurde er häufig als rein interkonfessionelle Auseinandersetzung dargestellt. Eine solche vereinfachte Betrachtungsweise übersieht jedoch die Komplexität und Vielschichtigkeit dieses Konflikts, sowie seine grundlegenden Ursachen. Im vorliegenden Paper wird der Fokus bewusst auf diese Komplexität gesetzt, um so die unterschiedlichen Facetten, Dimensionen und Dynamiken, die zu einer Verfestigung dieses langjährigen Konflikts beitragen sowie seine regionale und globale Kontextualisierung näher zu beleuchten.
Abstract
Away from the international spotlight, the Central African Republic (CAR) has been the scene of a protracted conflict over the last 20 years. When, following a rebellion and violent overthrow of the President, a further escalation opposing mainly Muslim rebels and local militias primarily formed by Christians occurred in 2013, the international media temporarily covered the situation, although often reduced to a purely inter-confessional confrontation. Such a simplified perspective is, however, unable to capture the conflict’s complexity and dynamics, as well as its root-causes. By setting the focus on this complexity, the paper analyses the various patterns, dimensions and dynamics that are fuelling the conflict, as well as its regional and global contextualisation.