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Titelaufnahme

Titel
A moral being is an accountable beeing : ethical leadership and accountability in monastic organizations / Author Ksenia Keplinger
AutorInnenKeplinger, Ksenia
Begutachter / BegutachterinFeldbauer-Durstmüller, Birgit ; Andeßner, René
ErschienenLinz, Juni 2016
Umfangix, 233 Blätter : Illustrationen
Anmerkung
Zusammenfassung in deutscher Sprache
SpracheEnglisch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterKloster / Benediktiner / Familienbetrieb / Ethik / Führung / Verantwortlichkeit / Forschung / Qualitative Methode
Schlagwörter (DE)Ethik / Führung / Verantwortlichkeit / Benediktiner / Klöster / Dreieck der Verantwortung / Case Study / Qualitative Forschung / Literaturübersicht / Familienunternehmen
Schlagwörter (EN)ethics / leadership / accountability / benedictines / monasteries / triangle of responsibility / case study / qualitative research / literature review / family business
Schlagwörter (GND)Linz
URNurn:nbn:at:at-ubl:1-9641 
Zugriffsbeschränkung
 Das Werk ist gemäß den "Hinweisen für BenützerInnen" verfügbar
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Zusammenfassung

Die Benediktinerklöster sind auf fast allen Kontinenten zu finden und gelten als wirtschaftlich erfolgreiche und stabile Organisationen, die seit fast 1.500 Jahren existieren. Durch die effiziente Verwaltung ihrer Unternehmen waren die BenediktinerInnen in der Lage, über Jahrhunderte hinweg auch schwierige Zeiten zu meistern. Sie leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung vieler europäischer Länder und beeinflussten die Arbeitsmoral, ethische Führungsgrundsätze und Governance-Strukturen grundlegend. Die benediktinische Familie, die ca. 24.000 Mönche und Nonnen umfasst, lebt heute noch nach der Regel des heiligen Benedikt (RB). Obwohl die RB nie geändert wurde, lässt die Schrift viel Raum für zeitgemäße Interpretation und kann somit flexibel an die Besonderheiten einer Klostergemeinschaft angepasst werden. Die RB beinhaltet Richtlinien für das spirituelle Leben und beschreibt die organisatorischen Abläufe einer Klostergemeinschaft. Die vorliegende Dissertation zielt darauf ab, das Wissen über ethische Führungsgrundsätze im monastischen Kontext systematisch zu erweitern und die Bedeutung der Verantwortlichkeit auf individueller Ebene zu untersuchen. Darüber hinaus gibt die Dissertation Aufschluss über die Relevanz monastischer Führungs- und Verantwortlickeitsprinzipien für moderne Organisationen außerhalb des Klosters, insbesondere für Familienunternehmen. Mitglieder einer Klostergemeinschaft zu respektieren, ihre persönliche Entwicklung zu fördern und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Klosters zu sichern, gehören laut den Ergebnissen der Dissertation zu den wesentlichen Grundsätzen ethischer Führung. Darüber hinaus soll eine ethische Führungskraft eine gemeinsame Vision und ethische Werte entwickeln. Weiters soll er/sie proaktive Bemühungen setzen, um Handlungen und Grundhaltungen der Gemeinschaftsmitglieder zu beeinflussen, Belohnungen zu vergeben, Sanktionen auszusprechen und die Mitglieder verantwortlich für ihre Handlungen zu machen. Es wird von einer ethischen Führungskraft erwartet, dass diese als Vorbild vorangeht, immer zugänglich für die Gemeinschaftsmitglieder ist, als der oberste Diener der monastischen Gemeinschaft agiert und die Mitglieder aktiv aufsucht, die Hilfe brauchen. Im monastischen Kontext wird die Verantwortlichkeit als ein wichtiger sozialer Prozess konzipiert, der auf Vertrauen, Respekt und gegenseitiger Fürsorge basiert und das aktive Zuhören, die Teilnahme an der Gemeinschaft und einen offenen Dialog anregt. Die Ergebnisse der Dissertation zeigen auch, dass die Verantwortlichkeit im monastischen Kontext ein von Natur aus ethischer Prozess ist. In monastischen Organisationen wird ein starkes Engagement für ethische Werte, ein sozialer Konsens gegen unethisches Verhalten und die Aufmerksamkeit von Führungskräften zu ethischen Fragestellungen mit der individuellen Verantwortlichkeit von Gemeinschaftsmitgliedern gepaart. Dies führt zur Schaffung eines ethischen Rahmenwerkes, dessen Fokus das Wohl der ganzen Gemeinschaft anstelle der strikten Regelkomformität ist. Schließlich soll die vorliegende Dissertation nicht monastischen Führungskräften helfen, Möglichkeiten zu finden, wie sie ihre MitarbeiterInnen bei der Sinnfindung in ihrer Arbeit unterstützen können. Beispielsweise können die BenediktinerInnen Ideen anbieten, wie man etwa einen effektiven Sozialisierungsprozess organisiert, um neue MitarbeiterInnen in ein Familienunternehmen langsam zu integrieren; wie man die Menschen trainiert, ethische Werte zu implementieren; wie man das Gemeinschaftsgefühl in einem Familienunternehmen verbessert und fördert; wie man ein ethisches Arbeitsumfeld schafft, in dem die Menschen sich gegenseiting vertrauen und respektieren, stolz auf ihre Arbeit sind und fair behandelt werden. Darüber hinaus können moderne Familienunternehmen aus dem proaktiven Ansatz der BenediktinerInnen zur Nachfolgeplanung sowie aus dem benediktinischen Modell der partizipativen Entscheidungsfindung Nutzen ziehen, um die MitarbeiterInnen stärker in die Weiterentwicklung des Familienunternehmens zu integrieren. Zusammengefasst ist die vorliegende Dissertation ein umfassendes Werk, das die Grundsätze ethischer Führung analysiert und ein tieferes Verständnis des Phänomens der Verantwortlichkeit in einem ungewöhnlichen Kontext ermöglicht. Die ethischen Skandale in jüngster Vergangenheit (z. B. VW-Emissionsskandal, Bilanzbetrug bei Toshiba, usw.) zeigen sehr deutlich, dass die Implementierung ethischer Führungsgrundsätze und die Verstärkung der Verantwortlichkeit auf individueller Ebene in unserer Gesellschaft dringend benötigt werden. Obwohl die BenediktinerInnen momentan mit vielen Problemen konfrontiert sind, sind sie trotzdem in der Lage, ethische und verantwortliche Organisationen erfolgreich zu führen. Klarerweise verbergen die lange Geschiche und die bewährten Führungsprinzipien der BenediktInnerinnen einen reichen Erfahrungsschatz, aus dem moderne Unternehmen schöpfen können.

Abstract

Benedictine monasteries can be found on almost all continents and are considered to be economically successful, stable organizations that have existed for almost 1,500 years. Having set an early example of the efficient management of commercial enterprises, the Benedictines were able to survive over centuries and withstand various periods of radical change. They made a solid contribution to the development of many European countries and had an essential impact on work morale, ethical leadership, and governance structures. The Benedictine family, which includes approximately 24,000 monks and nuns, is governed by the Rule of St. Benedict (RB). Although the text of the RB has never been modified, it is designed in a very flexible way that allows individual monastic communities to quickly adjust it to specific conditions, such as local culture, climate, or community size. Offering guidance about both religious and organizational dimensions of monastic life, the RB thoroughly describes the attitudes and behaviors expected from community members. The principal purpose of this dissertation is to systematically expand the understanding of ethical leadership in the monastic context and to examine the meaning of accountability at the individual level. In addition, the dissertation aims to shed light on the relevance of monastic leadership principles and accountability practices to modern organizations beyond the religious sector, in particular to family businesses. According to the results of the dissertation, ethical leadership involves leading in a manner that respects and trusts the members of the monastic community, encourages their personal development, and ensures economic sustainability of the monastery. In addition, an ethical leader develops and promotes a shared vision and ethical values, undertakes proactive efforts to influence the actions and beliefs of community members, uses reinforcement mechanisms (rewards and sanctions), and makes followers accountable for their actions and decisions. An ethical leader is expected to teach by example and serve the whole monastic community by being accessible to community members and actively seeking out those who need help. As for accountability in the monastic context, this phenomenon is conceptualized as a vital social process that encourages active listening, participation, and an open dialogue. Focusing on developing trust relationships and mutual respect among the members of the monastic community, the Benedictines aim to reduce the need for formalized control mechanisms. The results of the dissertation also show that accountability in the monastic context is an inherently ethical process. In Benedictine organizations, strong commitment to ethical values, social consensus against unethical behavior, and attention from the community leaders to ethical issues are paired with the individual accountability of community members. This leads to the creation of an ethical framework that focuses on what is good for the whole community instead of mere compliance. Having acted as the primary document for a significant number of organizations and communities for almost 1,500 years, the RB contains countless lessons and helpful insights about ethical leadership and accountability. This dissertation strives to be of service to managers and leaders beyond the religious sector who desire to help their employees find meaning in their work. For example, the Benedictines can offer ideas about how to slowly integrate new employees into a family business by organizing an effective socialization process, how to train people to implement ethical values, how to enhance a sense of community, and how to create an ethical work environment where people trust and respect each other, take pride in what they do, enjoy the meaning of their work, and are treated fairly. In addition, modern family businesses may benefit from implementing the proactive approach of the Benedictines to succession planning as well as from adapting the Benedictine model of participative decision making to let employees influence the direction taken by their organization. Summing up, this dissertation is a significant endeavor in understanding the principles of ethical leadership and in providing insight into the nature of accountability in uncommon organizations, such as Benedictine monasteries. The importance of ethics and individual accountability in leadership roles cannot be underestimated. Most recent ethical scandals (i.e., Volkswagen's emission tests, Toshiba's accounting fraud, etc.) illustrate very clearly that our society is in desperate need of re-instilling ethical leadership and enhancing accountability at the individual level. Although the Benedictines face many difficulties in the modern era (work overload, aging of monks and nuns, etc.), they continue to maintain a flourishing ethical and accountable organization, and their success is a model to be emulated.

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