Mehrsprachigkeit an Handelsschulen : Professionalisierung von Lehrkräften im Hinblick auf den Umgang mit mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern an österreichischen Handelsschulen / eingereicht von Kornelia Maier
Seit den 1970er Jahren wurde wiederholt auf den durch die sprachliche und kulturelle Heterogenität der Schülerinnen und Schüler bedingten Anpassungsbedarf im österreichischen Schulwesen und in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen hingewiesen. Dennoch wurde das Thema „sprachliche und kulturelle Vielfalt“ in der Ausbildung von Lehrpersonen (insbesondere außerhalb Wiens und außerhalb des Pflichtschulbereichs) bisher wenig berücksichtigt, mehrsprachige Kinder und Jugendliche werden zumeist von Lehrkräften ohne entsprechenden Ausbildungsschwerpunkt unterrichtet. Diese Tatsache gibt Anlass dazu, den Umgang der Lehrkräfte mit mehrsprachigen Lernenden, ihr diesbezügliches Kompetenzerleben sowie ihre dahingehenden Fort- und Weiterbildungstätigkeiten näher zu betrachten. Von allen Schulformen des österreichischen Schulwesens besaßen die Handelsschulen im Schuljahr 2014/15 den höchsten relativen Anteil an mehrsprachigen Lernenden. Die vorliegende Diplomarbeit, welche im Rahmen des Studiums der Wirtschaftspädagogik entstand, nimmt daher im Speziellen die Professionalisierung von Handelsschullehrkräften in Bezug auf den Umgang mit mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern in den Blick. Nach Darlegung des theoretischen Hintergrundes (mit Begriffsklärungen, Darstellung statistischer Daten sowie geschichtlicher und gesetzlicher Hintergründe zur schulischen Mehrsprachigkeit, Beschreibung der in den Wissenschaften geforderten Lehrer/-innen/-kompetenzen im Umgang mit mehrsprachigen Lernenden und des aktuellen Forschungsstandes zum mehrsprachigkeitsbezogenen Fortbildungsverhalten von Lehrkräften) werden die Ergebnisse einer qualitativen, leitfadengestützten Befragung von Handelsschullehrkräften vorgestellt.