Titelaufnahme

Titel
Persönlichkeitsbildung als besondere Herausforderung der LehrerInnenbildung NEU / Melitta Fuchs
Weitere Titel
Teacher training and social skills
VerfasserFuchs, Melitta
Begutachter / BegutachterinWakounig, Vladimir ; Buchmayr, Renate
Erschienen2012
Umfang366 Bl. 1 CD-ROM : graph. Darst.
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
SpracheDeutsch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterLehrerbildung / Persönlichkeitsentwicklung
Schlagwörter (DE)Der Lehrberuf als Profession / Sinnorientierte Erziehung nach Viktor E. Frankl / Freiheit und Verantwortung / Gesundheitserziehung / Wertepädagogik / Professionalisierung des Lehrberufs / Pädagogische Kompetenzen und Haltungen
Schlagwörter (EN)Habit / Social Skills / Teacher Training / Ethical Standards / Viktor Frankl and Education / Responsibility
URNurn:nbn:at:at-ubk:1-6985 
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Zusammenfassung

Persönlichkeitsbildung als besondere Herausforderung der LehrerInnenbildung NEU Dissertation: Fuchs Melitta Die LehrerInnenbildung steht in Österreich vor einer entscheidenden Wende. Man hat erkannt, dass Pädagoginnen und Pädagogen von morgen zusätzliche Kompetenzen und Haltungen benötigen werden. Daher soll die Persönlichkeitsbildung einen besonderen Stellenwert in der von der Bundesregierung beschlossenen "LehrerInnenbildung NEU" bekommen.

Alarmierende Zahlen des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger Österreichs zeigen, dass es um den psychischen Gesundheitszustand unserer Gesellschaft nicht gut bestellt ist. Burn-out ist zu einer Volkskrankheit geworden, vor der auch Kinder und Jugendliche nicht gefeit sind. Kindertherapeuten weisen darauf hin, dass sich dies bei Kindern und Jugendlichen durch ein vermehrtes Auftreten von Aggression und Depression ausdrückt. Zudem zeigt die Gehirnforschung auf, dass im Bildungsbereich gutgemeinte Irrwege beschritten worden sind, die Kinder zu dem werden ließen, was sie heute oft sind: ich-bezogen, mit nur mangelhafter Fähigkeit zu Betroffensein und Empathie, ohne großes Durchhaltevermögen und mit "Nullbockstimmung", also ohne Sinnperspektive für das eigene Leben. Gehirnforscher, wie Joachim Bauer, Gerald Hüther und Manfred Spitzer, fordern ein Umdenken, ein neues Denken. Diese "Gegensteuerung" soll zwar unter Nutzung bewährter Erfahrungen und vorhandener Kompetenzen erfolgen, gleichzeitig aber Visionen zulassen und die neuesten Erkenntnisse der Gehirnforschung mit einbeziehen. Die Erziehungswissenschafterin Elke Gruber ist der Meinung, dass eine Gegensteuerung nur "über eine längerfristige Identitätsbildung" möglich sei, die nicht verordnet werden könne, sondern nur veranlasst und ermöglicht. Dem Ganzen müsse zudem ein Bildungskonzept zugrunde liegen, das Halt, Orientierung und Sinn verspricht.

Der Grundgedanke der vorliegenden Forschungsa These aus, dass man einer oberflächlichen Konsumgesellschaft, in der langfristige Bindungen und Sicherheiten rar geworden sind, einer Gesellschaft, die in einer schweren Wirtschafts- und Wertekrise steckt, einen neuen pädagogischen Ansatz zur "Gegensteuerung" entgegenstellen müsse. Die Entwicklung einer theoretischen Grundlage eines solchen neuen Ansatzes, der den genannten Forderungen einigermaßen entsprechen würde, war das zentrale Thema dieser Arbeit. Der Fokus der qualitativen Untersuchung ist im Wesentlichen auf den Bereich der Persönlichkeitsbildung gerichtet, die in der zukünftigen LehrerInnenbildung NEU im Rahmen eines gemeinsamen pädagogischen Kernbereiches einen besonderen Stellenwert erhalten soll. Dabei wird ein Bildungskonzept erforderlich sein, in dessen Mittelpunkt ein wertschätzendes, sinnorientiertes Menschenbild steht, das auch den Anforderungen der "Allgemeinen Bildungsziele" in den Lehrplänen der Sekundarstufe gerecht werden kann. Dort wird dezidiert gefordert, dass der Unterricht "den Fragen und dem Verlangen nach einem sinnerfüllten Leben in einer menschenwürdigen Zukunft mit einer auf ausreichende Information und Wissen aufbauenden Auseinandersetzung mit ethischen und moralischen Werten" zu begegnen hat. Weiters wird gefordert, "dass junge Menschen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu fördern und in der Herausforderung, in ihrem Dasein einen Sinn zu finden, zu stützen" sind.

Diesem Auftrag ist lange Jahre hindurch nur unzureichend entsprochen worden. Gerade aus diesem Grund ist die Auseinandersetzung mit einem sinnzentrierten Bildungsansatz, der auf dem positiven, wertschätzenden, nicht bedingten Menschenbild Viktor E. Frankls aufbaut, äußerst interessant. In den Interviews wird klar zum Ausdruck gebracht, dass dieser neue Ansatz als eine sehr interessante pädagogische Ergänzung gesehen wird, die im Rahmen einer "LehrerInnenbildung NEU" auf jeden Fall Beachtung finden s es die Sinnleere ist, die heute so vielen Menschen Probleme bereitet. Da mag auch ein postmoderner Denkstil, mit seinem Individualisierungsanspruch, eine gewisse Rolle spielen, der das Gemeinsame weitgehend außer Acht lässt. Die Gesellschaft benötigt aber ein Mindestmaß an gemeinsamen Strukturen, Werten und Regeln, um tatsächlich zum Wohle aller Mitglieder funktionieren zu können und nicht nur zum Wohle einiger weniger. Auch hier würde Logopädagogik - in Anlehnung an Frankls Logotherapie - zu einem Umdenken führen, da die Sinnorientierung nach Viktor Frankl nicht nur auf das eigene Selbst bezogen ist, sondern immer auch das Wohl der Umwelt und der Gemeinschaft mit einbezieht. Logopädagogik könnte einen wertvollen Teil eines neuen Bildungskonzeptes darstellen und als "Gegenstrategie" einen professionellen Beitrag zu einer sinnorientierten LehrerInnenbildung beitragen, denn: * Logopädagogik ist ein sinnorientierter pädagogischer Ansatz, dessen Inhalte den Anforderungen der "Allgemeinen Bildungsziele" in den Lehrplänen entsprechen und angehende Pädagoginnen und Pädagogen zur Hilfestellung und Begleitung bei der Sinnfindung befähigen; * Logopädagogik unterstützt und fördert das von der Gehirnforschung geforderte neue Denken; * Logopädagogik trägt durch das Menschenbild Viktor Frankls zu einem wertschätzenden Miteinander bei und weist auf den Zusammenhang zwischen Freiheit und Verantwortung und auf die Bedeutung des Durchhaltevermögens für die Balance eines Menschen hin; * Logopädagogik hat durch die Sinnorientierung einen enormen präventiven Charakter, nicht nur für die Gesundheit der Einzelperson, sondern auch für die Gemeinschaft und die Gesellschaft generell.

In der Arbeit werden all jene Inhalte einer sinnorientierten Pädagogik aufgezeigt, beschrieben und begründet, die für eine Implementierung in den Curricula der "LehrerInnenbildung NEU" wesentlich wären.

Abstract

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