Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie Selbsthilfekompetenz im erwachsenen Menschen entwickelt und gestärkt werden kann und welchen Beitrag die Erwachsenenbildung in diesem Prozess leisten kann. Es geht um kompensatorische Erwachsenenbildung, die unterstützend eingreift, wenn grundlegende Ressourcen der Individuen fehlen, um mit herausfordernden Lebenssituationen umzugehen.
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass der erwachsene Mensch im Zuge der Sozialisation Kompetenzen entwickelt hat, um mit herausfordernden Situationen lebensdienlich umzugehen und Veränderungen als Chance zur Weiterentwicklung zu sehen. Sind diese Kompetenzen nicht ausreichend entwickelt bzw. die Situationen zu fordernd, fällt es den Menschen schwer, hilfreiche Strategien umzusetzen. Das Interesse dieser Arbeit ist es, zu erforschen, wie Erwachsenenbildung hier kompensatorisch wirken kann.
Der empirische Teil der Arbeit nimmt die Prozesse in einer Selbsthilfegruppe in den Blick, um zu klären, welche Mechanismen in diesem Setting die Individuen stärken und ihnen helfen, mit ihren herausfordernden Lebenssituationen konstruktiv umzugehen. Die Erkenntnisse daraus werden mit Theorien der Erwachsenenbildung rückgekoppelt, um aufzuzeigen, was Bildung leisten kann.
In Auseinandersetzung mit der Grounded Theory unternimmt die Forscherin in der vorliegenden Arbeit den Versuch einer Theorieentwicklung und bietet einen Beitrag zur Anregung einer vertieften Diskussion darüber.