Titelaufnahme

Titel
Kärntner Chöre : gelebte Singgemeinschaften im Wandel / Christine Pleschberger
Weitere Titel
Carinthian Choirs : lived communities in change
VerfasserPleschberger, Christine
Begutachter / BegutachterinWinter, Carsten ; Winter, Rainer
Erschienen2011
Umfang240 S. : Ill., graph. Darst.
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
SpracheDeutsch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterKärnten / Gesangverein / Kultur
Schlagwörter (DE)Chor / Singgemeinschaft / Wandel / Medienentwicklung / Kärntner Chöre / Kärntnerlied / Gesang / Community / Kärnten / Medien / Tradition / Deterritoralisierung / Qualitative Forschung / Cultural Studies
Schlagwörter (EN)Carinthia / Carinthian Choirs / change / media development / media / choirs / developing communities / qualitative research / Cultural Studies
URNurn:nbn:at:at-ubk:1-27455 
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Zusammenfassung

Für die Annahme, dass das Singen in Chören die wichtigste gelebte Kultur unabhängig von sozialen Schichten oder Institutionen in Kärnten darstellt, konnten zahlreiche Belege sowohl in der Alltagskultur als auch in den Medien identifiziert werden. In dieser Arbeit wurde Wandel am konkreten Beispiel dieser für viele Menschen so wichtigen Kultur - dem gemeinschaftlichen Singen und den damit verbundenen organisatorischen und kulturellen Tätigkeiten in nicht-kommerziellen Laienchören - untersucht. Es wird dargestellt, in welcher Art und Weise sich die Chöre insbesondere darin unterscheiden, wie sie diese Produktion und Verteilung gemeinschaftlich ebenso organisieren wie die Wahrnehmung ihrer Aktivitäten und in welcher Art und Weise die Chöre und ihr Gemeinschaftshandeln genutzt werden können. Viele Chöre klagen heute über Mitgliederverlust und Überalterung, andere hingegen sind erfolgreich wie nie. Mit den Kärntner Chören liegt eine komplexe, heterogene Gruppe vor, die zuvor wissenschaftlich völlig unerforscht war.

Zur Entfaltung der Thematik wurden in dieser Arbeit fachliche Perspektiven wie Kommunikations- und Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft und Cultural Studies, Ethnologie, Autoethnografie und Musikwissenschaft integriert. Nach der Einführung des Forschungsgegenstandes wurde in Kapitel 1 das "Kärntnerlied" als Volksliedgattung beschrieben, anschließend als kommunikativer Beziehungs- und Praxiszusammenhang verstanden und sein historischer Wandel nachgezeichnet. Wie das gemeinschaftliche Handeln in Chören heute erforscht und verstanden werden kann, wurde im 2. Kapitel thematisiert:

Modelle der Cultural Studies und Medien- und Kommunikationswissenschaft können dabei helfen, kulturelle Phänomene im Wandel systematisch zu erforschen und besser zu verstehen. Den Kern der Dissertation bildet eine qualitative Studie. Der Gang dieser Untersuchung wurde im 3.

Kapitel Thema, wo auch die nachgezeichnet und begründet wurde sowie eine umfassende Dokumentation und Offenlegung der Vorgangsweise im gesamten Forschungsprozess und die Reflexion meiner Forscherinnenperspektive, also warum mein persönlicher privater wie beruflicher Kontext einen ganz besonderen Zugang zu den Chören ermöglicht, erfolgte. Im 4. Kapitel wurden die Ergebnisse der qualitativen Studie präsentiert. Dabei wurden Dokumentanalysen mit Gruppen- und Einzelinterviews in Beziehung gesetzt, um ein umfassendes Bild der untersuchten Singgemeinschaften als Einzelfälle zu erhalten. Das Gemeinschaftshandeln "Singen im Chor" hat sich verändert, weil sich die Möglichkeiten der gemeinsamen Produktion von Liedern durch Singen im Chor ebenso verändert haben, wie die Möglichkeiten, diese Lieder zu verteilen und das Handeln innerhalb des Chores wahrzunehmen oder von außerhalb des Chores und im Rahmen der Kultur der Leute, was die Nutzung des Chores als Kontext kultureller Aktivitäten im Wandel belegt. Heute sind die Aktivitäten und künstlerischen Tätigkeiten der Chöre unterschiedlich statisch, dynamisch, autoritär und dialogisch organisiert. Erfolgreiche Chöre haben sich seit ihrer Gründung weiterentwickelt und verändert, aber immer noch sind es neue und neuartige Verbindungen und Beziehungen über Musik und durch Musik und diese sind immer noch mit dem Chorleben und dem Singen verbunden. Das "Neue" im Sinne neuer Beziehungen, neuer Praktiken, neuer Interpretationen oder aktiver Beteiligung Vieler hält das Chorhandeln und das Singen nicht nur am Leben, sondern haucht ihm immer neues Leben ein. Das Singen in Kärntner Chören ist in immer mehr Beziehungszusammenhängen und durch immer mehr Medien inzwischen keine territoriale, sondern eine immer komplexer verwobene und beteiligende Angelegenheit geworden, die mit jeder neuen Beteiligung bedeutsamer wird. Auch wenn es nicht in jedem Chor im gleichen Ausmaß Anlässe für Wan Kärntner Chöre nur dann eine Zukunft haben, wenn Menschen weiterhin entsprechend ihrer Weisen zu leben und zu kommunizieren, Möglichkeiten haben, das Singen und Handeln im Chor als Teil ihrer Beziehungen zu leben - um alte Beziehungen zu pflegen und auch um neue aufzubauen.

Abstract

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