Titelaufnahme

Titel
Bildung auf Umwegen : mittels Narrativer Empirie auf der Suche nach Bildungschancen während eines Auslandsjahres / Ute Twrdy
VerfasserTwrdy, Ute
Begutachter / BegutachterinLarcher, Dietmar ; Gruber, Elke
Erschienen2008
Umfang341 Bl. : Ill.
SpracheDeutsch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterMontréal / Auslandsaufenthalt / Erlebnisbericht
Schlagwörter (DE)Interkulturelle Bildung / Qualitative Forschung / Narrative Empirie / Integration / Erwachsenenbildung / Auslandsjahr / Kanada / Bildung / Interkulturalität
URNurn:nbn:at:at-ubk:1-24008 
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Zusammenfassung

Mit "Bildung auf Umwegen" habe ich meinen drei Kindern (9, 13 und 15) und mir ein Auslandsjahr als alternatives Bildungsjahr gegönnt.

Am 23. August 2005 flogen wir mit sieben Koffern für ein Jahr nach Montréal/Canada.

Dieses Jahr wurde mittels Erzählungen dokumentiert, um Bildungsprozesse während dieser Zeitspanne einzufangen und aufzuzeigen. Sowohl Lernprozesse auf Familienebene als auch meine Zugänge zu Wissenschaft, Bildung und Kultur kamen dabei in den Blickpunkt. So stellt sich die Forschungsarbeit "Bildung auf Umwegen" den Lesenden auf zwei Ebenen dar.

Den Kern der Forschungsarbeit bilden Narrationen, Texte, die während des Auslandsjahres in Montréal von mir verfasst wurden. Sie dokumentieren, was meine Kinder bzw. mich vor Ort beschäftigte, womit wir uns auseinandersetzten, woran wir uns rieben und bildeten. Diese Erzählungen habe ich in 10 Monatsschritten gebündelt, beginnend mit Sept. 2005 (Ankunft Montréal) bis Juni 2006 (Abreise Montréal). Hinzu kommt, ein weiteres Kapitel mit Texten, die aus den Eindrücken in den ersten Wochen unserer Rückkehr nach Österreich hervorgegangen sind. Zu jedem Monat gibt es eine Collage, die bewusst interpretationsoffen gestaltet ist.

Sie dient als Interpretationsangebot, stellt jedoch keine Leseanleitung dar. Diese Kernerzählungen sind eingebettet in Rahmentexte, die jeweils einen zentralen Begriff der Forschungsarbeit umkreisen. Ich nähere mich dabei meinen aus dem Prozess des Bildungsjahres weiterentwickelten Zugängen zu folgenden Begriffen:

Wissenschaft: "Narrative Empirie oder Wie man den Alltag wissenschaftlich einkocht" Dieser Text beleuchtet die Metaebene der Forschungsarbeit. Elementar ist dabei, Wissenschaft nicht in der geschlossenen Nische einer Fachdisziplin zu betreiben, sondern Wissenschaft als Kultur zu sehen, die ständig um Austausch und Vielfalt bemüht ist und sich nicht scheut, auch selbstproduzierte Grenzen zu übe neue Verbindungen in Betracht zu ziehen. Ebenso gehört für mich das bewusste Setzen von Werten (z.B. Subjektachtung) zu einer Wissenschaftskultur.

Bildung: "Les étoiles filantes. Über die Bildungsnachhaltigkeit einer Sternschnuppe" Hier werden zwei Gedankengänge nachgezeichnet: Die Beibehaltung von Stofflichkeit bei der wissenschaftlichen Begriffsbildung als Qualitätsmerkmal. Und "Zeit", "Freiräume" und "Sozialität" als drei wesentliche Zutaten für Bildungsprozesse. Kultur: "Türen aus dem Käfig". Ein Auslandsjahr als Bildungskatalysator Bildungsprozesse können sich immer und überall ereignen. Im Fall dieser Forschungsarbeit galt uns der Ortswechsel, die Veränderung unserer gesellschaftlichen und strukturellen Eingebundenheit als Bildungskatalysator. Ausgreifend auf zahlreiche Zitate aus Wissenschaft und Literatur habe ich hier mögliche Prozessschritte der Integration des Subjekts in einen neuen sozialen Kontext nachgezeichnet.

Es folgen ein Aufsatz über das "Handwerk" Narrativer sowie ein Exkurs zum Subjektbegriff.

Auf beiden Ebenen, der Narrationen und der Rahmenerzählungen, ist mir die Suche nach Freiräumen, nach Emanzipation aus vermeintlichen und/oder tatsächlichen gesellschaftlichen oder persönlichen Zwängen wichtiges pädagogisches Anliegen. Erzählen als nach Komplexität ausgreifende Technik, als Forschungshandwerk, war mir dabei ein hilfreiches Arbeitsinstrument: Begriffe werden hier verdeutlicht, indem ich ihnen in den Bedeutungsräumen unserer Erfahrungen während des Auslandsjahres nachspüre. Nicht Eindeutigkeit in ihrer Klarheit, aber eben auch nicht Begrenztheit ist Ziel meiner Bemühungen, sondern das aktive Deuten von Situationen durch Subjekte in ganz bestimmten Kontexten. Konkrete Erzählungen als sichtbare, begreifbare Basis der Theorieentwicklung. Theorien als Lesebrillen und Interpretationsanregungen von Erlebtem. Das Pendeln zwischen beiden als Fre Gesagtes, Gedachtes oder Geschriebenes; Begriffsbestimmungen so situiert, dass sie in neue Kontexte umgeleitet und neu adaptiert werden können - das ist das Ziel.

Kreuz und quer zu lesen ist so gesehen nicht nur möglich, sondern sogar empfohlen: Man beginne zu lesen, wo immer man Lust hat!

Abstract

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