Titelaufnahme

Titel
Aufwachsen im Schnittpunkt zweier Kulturen : psychosoziale und kulturelle Aspekte der Identitätsentwicklung von Jugendlichen aus dem ehemaligen Jugoslawien ; eine qualitative Untersuchung im Jugendzentrum Spittal an der Drau / Natascha Schafferer
Weitere Titel
Growing up at the intersection of two cultures: psychosocial and cultural aspects of identity development of young people from former Yugoslavia ; a qualitative appraisal from the youth centre in Spittal an der Drau
VerfasserSchafferer, Natascha
Begutachter / BegutachterinOttomeyer, Klaus ; Menschik-Bendele, Jutta
Erschienen2007
Umfang392 Bl. : Ill., graph. Darst.
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
SpracheDeutsch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterÖsterreich / Jugend / Migrationshintergrund / Identitätsentwicklung / Kulturkonflikt / Spittal an der Drau / Jugendarbeit / Interkulturelle Erziehung
Schlagwörter (DE)Identität / Diskriminierung / Integration / Migration / Multikulturalismus / muttersprachlicher Unterricht / Sozialisation
Schlagwörter (EN)identity / discrimination / integration / migration / multiculturalism / native language education / socialisation
URNurn:nbn:at:at-ubk:1-23794 
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Zusammenfassung

Immer wieder berichten Medien von randalierenden Jugendlichen aus dem Immigrantenmilieu. Man denke an die Ausschreitungen in Paris im November 2005 oder den Hilferuf der Lehrerschaft der Berliner Rütli-Schule Anfang April 2006, in dessen Folge der Bezirksbürgermeister des Problemviertels Neukölln das "Projekt Multi-Kulti" als gescheitert verurteilt. Jugendliche der zweiten Generation - in sozialwissenschaftlicher Literatur als besonders belastete Problemgruppe dargestellt - stehen zwischen den Religionen, Werten und Anforderungen der Kultur ihrer Eltern und den Normen der Aufnahmegesellschaft, wobei sie selbst aushandeln müssen, wie weit sie sich auf die jeweilige Kultur einlassen.

Wirft man einen Blick auf die Sozialisationsbedingungen in den einzelnen Sozialisationsinstanzen, so wird die Intensität der erlebten Ambivalenz, speziell hinsichtlich des Aspekts der Chancenungleichheit, deutlich. Die vielfältigen spezifischen Bedingungen der Identitätsentwicklung von Jugendlichen aus dem ehemaligen Jugoslawien zeigen sich anhand psychosozialer und kultureller Faktoren, wobei nicht das Aufwachsen im bikulturellen Raum als automatischer Auslöser für Identitätsverluste betrachtet werden darf, sondern es einer Berücksichtigung diskriminierender und rassistischer Erfahrungen auch im Hinblick auf Integrationsschwierigkeiten bedarf. Für Jugendliche, die einen Balanceakt zwischen den Anforderungen zweier verschiedener Gesellschaften leisten müssen, ist es wichtig, einen Ort zu haben, wo sie sich zurückziehen können, wo ihre eigenen Probleme einmal im Mittelpunkt stehen dürfen. Daher ist es Aufgabe eines Jugendzentrums, einen multikulturellen Raum zu schaffen, wo die Wertschätzung der verschiedensten Herkunftshintergründe gewährleistet ist.

Interviews mit Spittaler Schuldirektoren und einer Kindergartenleiterin bezüglich muttersprachlichen Unterrichts, interkulturellen Lernens und Religionsausübung in i Institutionen sowie drei ausgewählte Beispiele für interkulturelle Jugendarbeit leiten zum empirischen Teil über, wo Beobachtungen sowie 15 qualitative Interviews mit Jugendlichen aus dem ehemaligen Jugoslawien aller drei Religionen den theoretischen Teil dieser Dissertation ergänzen.

Abstract

Reports on rowdy youths from immigrant districts continue to appear in the media. Well remembered are the violent riots in Paris in November 2005 or the plea for help from the teaching staff at the Rütli School in Berlin in April 2006, after which the district town mayor of the problem quarter Neukölln deemed the "Project Multiculturalism" to be a failure.

Second generation youths - described in the literature of social sciences as an especially encumbered problem group - are caught between the religions, values and requirements of their parents' culture and the norms of the host society; whereby they themselves have to negotiate the degree of their own individual acceptance of the relevant culture.

By glancing at socialisation requirements in individual socialisation instances, especially with regard to the aspect of inequality of opportunities, the intense ambivalence suffered becomes clear.

The diverse, specific conditions for identity development of young people from former Yugoslavia are demonstrated on the basis of psychosocial and cultural factors, whereby growing up in a bicultural environment should not be seen as an automatic trigger for loss of identity, rather more, with regard to integration difficulties, it also requires allowance for discriminating and racist experiences.

For young people who are performing a balancing act between the requirements of two different societies, it is important to have a place of retreat where focus on their personal problems is possible. For this reason it is the task of a youth centre to create a multicultural space where the appreciation of different family backgrounds is guaranteed.

Interviews with school directors and the director of a nursery school in Spittal on the topic of native language education, intercultural learning and exercise of religion in their institutions, as well as three examples chosen to illustrate intercultural youth work, lead to the empirical part, consequently observations, as well as 15 qualitative interviews with youths from former Yugoslavia from all three religious confessions, complement the theoretical part of this thesis.

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