Im Rahmen der Dissertatitonsschrift werden das Leben und ein Teil des umfangreichen Werkes des ungarisch-stämmigen Psychiaters und Psychoanalytikers Franz Alexander (1891-1964) vorgestellt, diskutiert und historisch eingeordnet.Der erste Teil der Dissertation beihnhaltet eine ausführliche Biografie, in der unter anderem Aussagen von Zeitzeugen und Verwandten sowie ein unveröffentlichter Briefwechsel zwischen Sigmund Freud und Franz Alexander eingearbeitet wurden.. Im zweiten Teil werden die Schriften Franz Alexanders zur Theorie und Praxis der Psychoanalyse auf der Basis eines Ãberblicks über die psychoanalytische Technik von Sigmund Freud vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf den im Jahr 1946 erstmalig vorgestellten Prinzipien der emotional korrigierenden Erfahrung und der Flexibilität. Diese Konzepte lösten in US-amerikanischen Psychoanalytiker-Kreisen der 1940er und 50er Jahre heftige Kontroversen über die "Reinhheit der Psychoanalyse" und Konflikte bezüglich der Unterschiede zwischen der "Klassischen Psychoanalyse" und der "Psychoanalytischen Psychotherapie" aus. Franz Alexander wurde im Verlauf dieser Diskussionen zu einem "Abtrünnigen" der amerikanischen Psychoanalyse. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden die genannten Kontroversen und Konflikte historisch eingeordnet.
Des Weiteren werden die von Franz Alexander eingeführten Prinzipien der Psychoanalyse kritisch überprüft und ihre Bedeutung für die moderne Psychotherapie herausgearbeitet. Franz Alexander kann als wichtiger Vorreiter und Impulsgeber für die moderne Psychotherapie betrachtet werden. Der Status des "Abtrünnigen" der amerikanischen Psychoanalyse ist unverdient.