In Österreich, wie auch in vielen anderen Ländern, besteht der Informatikunterricht vorwiegend aus einer Schulung in Anwendersoftware.
Ohne Zweifel ist dies ein wichtiger Teil in der Ausbildung der SchülerInnen als Vorbereitung für die Arbeitswelt sowie für die tägliche private Nutzung. Dieser anwendungsorientierte Unterricht führt aber bei den SchülerInnen zu einem engen Bild des Fachs Informatik, das in erster Linie ein technisches Fach ist. Das früher als modern gesehene Fach Informatik ist vielfach zu einem Anwenderschulungskurs degradiert. Das Projekt Informatik erLeben zeigt SchülerInnen und LehrerInnen Kernkonzepte der Informatik auf spielerische Art und Weise. In Simulationen und Animationen nehmen die SchülerInnen aktiv teil. Sie erkennen durch Rollenspiele wie Teile des Computers (z.B.
Hardware¬komponenten) arbeiten oder wie gewisse Vorgänge (z.B.
Sortieralgorithmen) im Computer funktionieren. Das Konzept bietet altersgerechte Unterrichtseinheiten für alle Schulstufen, von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II. Die entwickelten Einheiten wurden in verschiedenen Klassen getestet und mit unterschiedlichen Methoden evaluiert. So wurden sowohl die Einschätzungen der LehrerInnen, als auch die Rückmeldungen der SchülerInnen erhoben. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass es möglich ist, bei den SchülerInnen die Neugierde für das Fach Informatik zu wecken und sie für das Fach zu interessieren. Besonders Mädchen wurden positiv beeinflusst und schätzten die alternativen Unterrichtsmethoden. Auch von LehrerInnenseite wurde das Projekt positiv beurteilt. Informatik erLeben zeigt SchülerInnen und LehrerInnen aller Schulstufen, dass Informatik viel mehr bietet, als nur seine Anwendungen.