Titelaufnahme

Titel
Handlungskonzepte einer konstruktivistischen Fachdidaktik im Spielsport anhand des Beispiels Basketball / Gerald Payer
Weitere Titel
Teaching and learning in basketball according to constructivistic didactics
VerfasserPayer, Gerald
Begutachter / BegutachterinGruber, Elke ; Peyker, Ingo
Erschienen2010
Umfang307 S. : Ill.
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
SpracheDeutsch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterBasketball / Sportunterricht
Schlagwörter (DE)Fachdidaktik / Konstruktivismus / konstruktivistische Fachdidaktik / Sportspiel / Basketball / Praxisorientierung / Konstruktion / Re-Konstruktion / De-Konstruktion / Subjektorientierung
Schlagwörter (EN)didactics / constructivism / sports games / basketball / transfer to practice / construction / re-construction / de-construction
URNurn:nbn:at:at-ubk:1-1559 
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Zusammenfassung

Die folgende Arbeit rekrutiert sich aus mehr als 35 Jahre Erfahrung im Bereich des Sportspiels, und zwar nicht nur als spielerisch Handelnder, sondern auch als lehrend Tätiger, sowie aus der Beschäftigung mit der konstruktivistischen Erkenntnistheorie seit 1993, die in den Jahren 1995 bis 1998 in wiederholten gemeinsamen Zusammenwirken mit Heinz von Förster in einem Schüler-Lehrerverhältnis kulminierten. Im Teil I der Arbeit findet sich eine Auflistung implizit und explizit konstruktivistischer Theorien, die in dem Sinn ausgewählt sind, um aufzuzeigen, welche Einflüsse, die wiederum konstruktivistische Überlegungen beinhalten, die in der (spiel)sportlichen und didaktischen Planung und Realisierung Raum finden. Diese Einflüsse beinhalten neben erkenntnistheoretischen auch soziale, neurophysiologische, kulturelle und geschlechtsspezifische Gedanken.

Welchen Einfluss hat das Faktum aus einer bestimmten Kultur zu kommen oder einer Geschlechtskonstruktion unterworfen zu sein, die Spieler/innen sich gegenüber männlichen Spielern als nicht gleichwertig und damit nicht gleichberechtigt versteht? Inwieweit bestimmen Vorstellungen der Unveränderlichkeit oder Veränderbarkeit von angeeigneten Kompetenzen als individuelle Konstruktionen die spielerische Entwicklung des Subjekts? Spielen und spielen lernen sind Prozesse, die von verschiedensten Sphären der Innen- und Außenwelt bestimmt sind und daher eines wissenschaftlichen Einblicks bedürfen. Eine überblickende Auseinandersetzung mit den Stoßrichtungen konstruktivistischen Denkens hilft komplexe Zusammenhänge im Hinblick auf das Ziel dieser Arbeit zu verstehen und Lücken im bereits Vorhandenen zu erkennen.

Die begleitenden Fragestellungen im ersten Arbeitsabschnitt lauteten:

- Welche Vorzüge weist der Konstruktivismus als didaktische Zugangsweise auf? - Inwieweit kann eine konstruktivistische Didaktik komplementär zu anderen subjektorientierten (Spiel)Sport wirken? - Lassen sich explizit konstruktivistisch-erkenntnistheoretische Positionen, vor allem der wahrnehmungs- und wahrheitstheoretischen Fragestellung, in die Sportpädagogik übersetzen? - Wie lässt sich diese Theorie in ein praktisches Konzept verwandeln? - Gibt es individuellere Ansätze, die die Lerneradäquatheit steigern? Im Teil II, der in sich wieder in zwei Abschnitte - einen Überblick über die Theorie der jüngeren Spielsportdidaktik und Möglichkeiten einer praktischen Umsetzung und Sinnbildung im Sportspiel Basketball anhand unterschiedlicher Beispiel in der Kompetenzvermittlung sowohl für Lernende wie Lehrende - gegliedert ist, wird der Versuch unternommen, eine allmähliche Überführung der Theorie in die Praxis zu vollziehen. Dieser Teil besteht zuerst aus einer subjektiv getroffenen Auswahl von Ansätzen der jüngeren Sportspieldidaktik, die sich in unterschiedlicher Form auf das spielende Subjekt und das biographische Erleben in Spiel und Sport beziehen und Aspekten und Überlegungen, die meiner Ansicht integraler Bestandteil einer - nicht nur konstruktivistischen - Sportspieldidaktik sein müssen. Dazu zählen das nonformative Lernen ebenso wie der Besitz und die Aneignung informellen oder impliziten Wissens, die Intuition, die Empathie, das komplexe Problemlösen, die Orientierung an Erfolg und individuellem Nutzen sowie die Einbettung des begleitenden Koordinationslernens. Bedeutsam erscheint mir auch eine Betrachtung von Spiel und Sport in einem übergeordneten Kontext wie ich es aus Bourdieus Habitustheorie oder Damasios Vorstellung der Inkorporierung des Kognitiven herauslese. Diese Überlegungen beinhalten durchaus beabsichtigt natürlich auch Ethisches und Politisches. Sie müssen sie sogar beinhalten, wenn dieser didaktische Zugang tatsächlich auf das gesamte Subjekt reflektieren soll.

Wie lassen sich meine Erfahrungen sowohl in der eigenen Betätigung im sportl resultierenden sportpädagogisch-didaktischen Ableitungen für mich selbst in Einklang mit dem bringen, was die Sport(spiel)didaktik an Zugängen aufzuweisen hat? Was erscheint mir in der Auseinandersetzung als passend, was fehlt mir in diesen Beiträgen, die jeder für sich viel Wertvolles für den Spielsport beigetragen haben? Aus dieser methodischen Zugangsweise ergibt sich ein Kreislauf, der auch diese Arbeit bestimmt: Aus der eigenen Erfahrung in der Tätigkeit, die aus Handeln, Beobachten und Nachvollziehen besteht, folgt der Vergleich meiner Erfahrungen mit dem, was die subjektbezogene jüngere Sportspieldidaktik im deutschen Sprachraum bietet und kehrt sich wieder meiner Erfahrung zu. Seine Betrachtung findet dieser Prozess durch eine ganz spezifische Brille, die in der Biographie meines Lernens und Lehrens der letzten 16 Jahre eine wesentliche Rolle gespielt hat: die der konstruktivistischen Erkenntnistheorie im Allgemeinen und der - oder vielmehr aufgrund des Facettenreichtums einer - konstruktivistischen Didaktik. Aus der weiteren Beschäftigungen mit phänomenologischen Sichtweisen, mit dem mimetischen Lernen oder der Auseinandersetzung mit Bourdieus illusio im Bezug auf Habitus Feld und Inkorporierung, war die Versuchung groß, mich durch den Blick durch eben diese zusätzlichen Brillen in der Illusion zu wiegen, ich könnte auch diese Sichtweisen verstehen. Die konstruktivistische didaktische Zugangsweise ist vor allem.

gekennzeichnet durch hohe Komplexität und ausgeprägte Praxisorientierung.

Folgende Fragestellungen bestimmen nun diese Arbeit im Bereich des Sportspiels: Ist die Sportspieldidaktik in der bestehenden Form lerneradäquat?

Abstract

Comprehension:

The following piece of work is the comprehensive result of 35 years of dealing with sports games as player, coach and teacher and working with constructivistic epistemology since 1993.

Part I of the doctor thesis is composed as a selection of constructivistic theories which may influence didactic approaches. The constructivistic didactic approach is described with high complexity and a strong connection to the practical use. Questions which go along with the attempt to come to terms are:

- Which advantages does constructivism have as a didactic approach? - How can constructivistic didactics work complementary to other didactic theories which are focused on the individual and his/her learning ? - May constructivistic-epistemological positions, especially concerning human perception and awareness, be transferred into the field of sports education? - How can this epistemology be transformed into a concept for the practical use? - Can more individualized approaches which increase the adequacy for learners be initiated and improved? Part II consists - in itself divided into a summary of recent sports games didactics and an offer for the transfer to practice - of examples how constructivistic theories may find an interpretation in the daily work in practice.

This concentrates around three main ideas: - the method of the individual invention of learners (Construction), - the method of the combined elaboration of learners and teachers (Re-Construction) and - the method of unmasking individual weaknesses and deficits (De-Construction).

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