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Titelaufnahme

Titel
„Behinderte“ Elternschaft? : Perspektiven von Eltern mit Lernschwierigkeiten im Kontext von Kinder- und Jugendhilfe und professioneller Unterstützung
Autor:inEichinger, Bettina
ErschienenWien : Fachhochschule FH Campus Wien, 2022
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
Schlagwörter (DE)Eltern / Menschen mit Lernschwierigkeiten
URNurn:nbn:at:at-ubi:bidok:3-2441 
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Zusammenfassung

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Elternschaft von Menschen mit Lernschwierigkeiten aus der Sicht der betroffenen Eltern. „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ ist die selbst gewählte, weniger abwertend empfundene Bezeichnung von Personen, denen eine sogenannte „geistige Behinderung“ zugeschrieben wird. Ihnen wurde Partnerschaft, Sexualität und insbesondere Elternschaft lange Zeit abgesprochen. Mit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2008 hat sich Österreich verpflichtet, die Gleichberechtigung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in allen Belangen des Familienlebens zu gewährleisten und die nötige Unterstützung dafür zur Verfügung zu stellen. Dass es diesbezüglich jedoch Handlungsbedarf gibt, zeichnet sich in der dünnen österreichischen Forschungslage ab. Folglich wurde im Rahmen dieser Masterarbeit der Frage nachgegangen, wie Menschen mit Lernschwierigkeiten Elternschaft im Kontext von Kinder- und Jugendhilfe und professionellen Unterstützungsangeboten erfahren und welche Konsequenzen sich daraus für die professionelle Unterstützung dieser Zielgruppe ergeben. Dazu gewährten zwei Elternteile in je drei narrativ angelegten Interviews Einblicke in ihre Erfahrungen und Sichtweisen. Ausgewertet wurden diese mit der Situationsanalyse (Clarke 2012), einem method(olog-)ischen Ansatz aus dem Grounded Theory-Spektrum. In den Ergebnissen zeigt sich, dass die Teilnehmer*innen im Kinder- und Jugendhilfekontext durch vielfältige Barrieren in ihrer Elternschaft „behindert“ werden. Dazu zählen defizitorientierte Haltungen und Zuschreibungen ebenso wie nicht vorhandene oder unpassende professionelle Unterstützung und restriktive Kontaktregelungen in der Fremdunterbringung. Der Kontakt zur Kinder- und Jugendhilfe wird vorwiegend als unberechenbare Bedrohung für das Familienleben wahrgenommen und daher tendenziell vermieden. Die familiären Situationen der Teilnehmer*innen sind durch häufige Konflikte, mangelndes Zutrauen und fehlende informelle Unterstützung durch nahe Angehörige zusätzlich belastet. Aus den erhobenen Daten wurden Konsequenzen für die professionelle Unterstützung von Eltern mit Lernschwierigkeiten im Kinder- und Jugendhilfekontext abgeleitet.

Abstract

This master’s thesis deals with the topic of parenthood of people with learning difficulties from the parents’ perspective. The term "people with learning difficulties" is the self-chosen, less pejorative designation of people labelled with so-called "intellectual disabilities". For a long time, they were denied partnerships, sexuality and especially parenthood. With the ratification of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities in 2008, Austria committed itself to ensuring equal rights for people with learning difficulties in all aspects of family life and to providing the necessary support. However, a need for action in this regard is indicated by the thin Austrian research situation. Consequently, this master’s thesis investigates how people with learning difficulties experience parenthood in the context of child and youth welfare and professional support services. Furthermore, it displays the resulting consequences for the professional support of this target group. For this purpose, two parents provided insights into their experiences and perspectives in three narrative interviews each. These were evaluated with the Situational Analysis (Clarke 2012), a method(olog-)ical approach from the Grounded Theory spectrum. The results show that, as concerns their parenthood, the participants are "disabled" by a variety of barriers in the context of child and youth welfare. These include deficit-oriented attitudes and attributions towards the parents, as well as non-existent or inappropriate professional support and restrictive contact regulations in out-of-home care. Contact with child and youth welfare services is mainly perceived as an unpredictable threat to family life and therefore tends to be avoided. The family situations of the participants are additionally burdened by frequent conflicts, lack of trust in their abilities and lack of informal support by close relatives. Conclusions for the professional support of parents with learning difficulties in the context of child and youth welfare were derived from the collected data.

Zitationsvorschlag

Eichinger, Bettina (2023/2022): „Behinderte“ Elternschaft? Perspektiven von Eltern mit Lernschwierigkeiten im Kontext von Kinder- und Jugendhilfe und professioneller Unterstützung. Masterarbeit eingereicht 2022 am Masterstudiengang Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit, Fachhochschule FH Campus Wien, Wien, Österreich. Online verfügbar in der digitalen Bibliothek bidok – behinderung inklusion dokumentation seit 2023, 121 Seiten, URN: urn:nbn:at:at-ubi:bidok:3-2441.

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