Anfang 2020 scheint die Welt still zu stehen. Aufgrund der Covid19 Pandemie sind die Landesgrenzen dicht, es gibt Ausgangssperren und wer kann, arbeitet von Zuhause aus. Der Verkehr und die Industrie sind auf ein Minimum begrenzt. In Wales erobern Ziegen, in Mexiko ein Jaguar Teile ihres Le- bensraums zurück.Durch den Stillstand der Industrie wird die Luft immer sauberer und klarer: in Indien ist zum ersten Mal seit 30 Jahren der Himalaya aus der Ferne sichtbar.
Angenommen die Menschheit lernt nichts aus der Covid19 Krise und macht weiter wie bisher: Wachstum um jeden Preis., egal welche Konsequenzen für die Menschen, Natur und Umwelt entstehen. In Brasilien zum Beispiel wurde die Corona Krise genutzt, um den Amazonas möglichst schnell wirtschaftlich zu erschließen und zu roden. Wie verändert sich die Welt durch eine wachsende Bevölkerung, den steigenden CO2 Ausstoß und den damit zusammenhängenden Klimawandel? Wie sieht die Welt und vor allem die Stadt der Zukunft aus?
Der Weltklimarat hat vier verschiedene Szenarien für das Jahr 2100 erarbeitet, die nach dem Repräsentativen Konzentrationspfad (Representative Concentration Pathway, RCP) unterschieden werden. Macht die Menschheit nach der Covid19 Krise weiter wie bisher, entspricht das dem RCP8.5 Szenario: die Treibhausgaskonzentration würde von aktuell 400 PPM (Parts Per Million) auf mindestens 900 PPM, die Weltbevölkerung von fast 8 auf 12 Milliarden Menschen steigen. Der Energiebedarf würde sich im Ver-
gleich zum Jahr 2000 vervierfachen und Kohle hätte den größten Anteil am Energiemix.
2100 wird es durch den Klimawandel durchschnittlich 4-8°C wärmer sein. In New York wäre es so heiß wie es heute in Bahrain ist, und in vielen Ländern in den Tropen und am Äquator wäre es zu heiß um zu überleben. Zusätzlich sinkt mit jedem Grad Temperaturerhöhung der Ertrag von landwirtschaftlichen Flächen um 10-17%. Neben den Temperaturen würde der Mee- resspiegel zwar um „nur“ 59cm steigen, aber dadurch schon bis zu 550 Millionen Menschen in flachen Küstenregionen betreffen.
Taut der Permafrost weiter auf, könn-
ten bis zu 1,8 Billionen Tonnen Kohlenstoff freigesetzt werden, mehr als bisher insgesamt an CO2 ausgestoßen wurde. Wird der Kohlenstoff als Methan freigesetzt, sind die Folgen unvorhersehbar, da Methan 34x klimaschädlicher ist als CO2.
Aus dem Permafrost taut nicht nur Kohlenstoff wieder auf, sondern auch bereits ausgestorbene Krankheiten wie die Pocken und Beulenpest oder die Spanische Grippe. Durch das wärmere Klima wird Frost immer seltener und Krankheiten, Insekten und Schädlinge würden dadurch nicht mehr abgetötet und verbreiten sich schneller. Allgemein würden Krankheiten deutlich schneller, öfter und häufiger auftreten. So verbreitet sich Malaria mit jedem Grad Temperatanstieg zehn Mal schneller.
Wie kann die Menschheit weiter leben, wenn es auf der Erde immer lebensfeindlicher wird? Eine Kolonie auf dem Mars wäre aufgrund der Weltraumstrahlung und den aktuellen Kosten von 10 Milliarden Dollar pro Person für den Flug kaum denkbar.
Warum also nicht die Technologie und das Wissen für das Leben auf einem fremden Planeten nutzen, um damit eine Stadt unter Wasser zu errichten, die sich autark versorgen kann. Unter Wasser ist die Stadt vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt und es herrschen deutlich angenehmere Temperaturen.