In dieser Arbeit soll der Fokus bei der Betrachtung männlicher Fachkräfte im Kindergarten auf deren Befähigung und deren pädagogischen Kompetenzen aus Sicht der Eltern liegen. Dabei wird nach einem historischen Rückblick auf männliche Fachkräfte in der Erziehung auf theoretische Überlegungen zur Befähigung beruflicher Erziehung aufgrund von Muttersein/Vatersein Bezug genommen. Darauf aufbauend wird auf die Notwendigkeit der Professionalisierung von (männlichen) Fachkräften verwiesen und werden Professionalisierungsmodelle dargestellt. Besondere Beachtung findet dabei das EPIK-Domänen-Modell von Schratz (2011), das auf den beforschten Kontext adaptiert angewendet wird.
Die Sichtweisen der Eltern auf männliche Fachkräfte und deren Betrachtung aus professioneller Sicht werden mittels eines methodischen Mischverfahrens mit einer qualitativen Interviewuntersuchung (qualitative Inhaltsanalyse) und einer quantitativen Fragebogenerhebung beforscht, analysiert und dargestellt.
Ein Ergebnis der Arbeit ist, dass sich Eltern primär über männliche Fachkräfte in Kindergärten freuen (z. B.: Einbringen anderer Aspekte, Förderung der Identitätsentwicklung, Aufbrechen von Rollenstereotypen), es aber auch leichte Vorbehalte (z. B.: bei Übernahmen von bestimmten Tätigkeiten, beim ersten Aufeinandertreffen aufgrund der ungewohnten Situation) gibt. Daraus ergeben sich die Notwendigkeit adäquaten professionellen Handelns von weiblichen und männlichen Fachkräften sowie der Bedarf an weiterer Professionalisierung.