Vorliegende Diplomarbeit soll einen Einblick über die gegenwärtige Herangehens-weise der Gentechnik geben. Damit die zunächst komplex erscheinenden Bereiche der heutigen molekularen Genbearbeitung besser verstanden werden, scheint gezieltes geschichtliches Hintergrundwissen hilfreich zu sein, und wird daher in den ersten Kapiteln näher gebracht.
Für ein tiefgreifendes Verständnis der Genveränderung werden molekuare Grundlagen wie DNA, Mutationen, sowie Einzelnukleotid-Polymorphismen und Transposons nähergebracht und sollen helfen die natürlichen Veränderungen der Evolution eines Genoms zu verstehen. Anschließend wird auf die historische Entwicklung der Landwirtschaft im Bezug auf die Pflanzenzucht eingegangen, die von Auslese und Kreuzzüchtung, über die Präzisionszucht, klonalen Vermehrung und Hybridzucht bis hin zur Mutationszucht reicht und einen Einblick über vergangene und aktuelle Methoden geben soll. Mit der Entdeckung der Restriktionsenzyme wird die Gentechnik letztlich als eigener Wissenschaftszweig angesehen. Aufgrund ihrer Wichgikeit in der Gentechnik werden diese Enzyme in einem eigenen Unterkapitel von ihrer natürlichen Herkunft bis hin zu ihrem Einsatz in neuen molekularbiologischen Techniken erklärt. Definition und Gesetzgebung von gentechnisch veränderten Organismen leiten ins darauffolgende Kapitel über und geben einen Überblick über Gentechniken, die in der Pflanzenzucht zum Einsatz kommen. Weiteres wer-den drei Genome-Editierungs-Verfahren (ZFNs, TALENs und CRISPR) vorgestellt. Wie die Gentechnik, vor allem durch die Nutzung dieser Verfahren, die gegenwärtige Biotechnologie beeinflusst wird durch ausgewählte Beispiele unterschiedlichster Bereiche aufgezeigt, und soll das Potenzial aufzeigen zu dem die Genombearbeitung fähig ist. Die Genombearbeitung gibt neben der Möglichkeit Kulturpflanzen präzise zu verändern auch die Chance Pflanzen anhand von Resistenzgenen vor Erregern wie Blumeria graminis oder Fusarium oxysporum f sp cubense zu schüt-zen.
Das Potenzial der Gentechnik wie es ausführlich beschrieben und an unter-schiedlichsten Beispielen nähergebracht wird scheint in der Gesellschaft sehr zwiegespalten angesehen zu werden. Art der Informationsbeschaffung, allgemeine An-sichten und die Einstellung gegenüber Gentechnik im Bezug auf unterschiedlichste Altersklassen sind zentrale Fragestellungen, die durch Erstellung und Auswertung eines Fragebogens im empirischen Teil ausführlich diskutierte werden. Die Ergebnisse widerspiegeln, dass eine allgemein eher negative Einstellung zum Themen-komplex „Gentechnik“ herrscht, wobei Printmedien, sowie Radio und Fernseher als Hauptinformationsquellen scheinbar einen maßgebenden Einfluss darauf haben. Auch die Schule als Informationsquelle nimmt einen bedeutenden Stellenwert ein, und zeigt den offenbar nicht unbedeutenden Einfluss des Bildugnssystems. Deshalb werden neben einem Vorschlag zur fachdidaktischen Umsetzung auch diverse Literaturmöglichkeiten auf fachdidaktischer, sowie fachwissenschaftlicher Ebene angegeben, die einer direkten Umsetzung im Unterricht dienen sollen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Gentechnik als Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten anhand neuer molekularbiologischer Technologien ein großes Potenzial zur Veränderung eröffnet hat. Dies zeigt sich sehr deutlich an der Häufigkeit gegenwärtiger Publikationen zu Genom-Editierungs-Technologien, wobei sich derzeit das CRISPR-System als weit verbreitetste Genom-Editierungs-Technik durchsetzt. Dies zeigt sich sehr deutlich in den Ergebnissen und Auswertungen des empirischen Teils, indem durch einen Fragebogen der gesellschaftliche Überblick über die Akzeptanz der Gesellschaft widergespiegelt wird.