Tuol Sleng, auch bekannt unter der einstigen Bezeichnung „S-21“, war während der Herrschaft Pol Pots und der Roten Khmer in den Jahren 1975 bis 1979 ein berüchtigtes Foltergefängnis im Herzen der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Choeung Ek lautet der Name des bekanntesten „Killing Field“ der Pol-Pot-Ära und befindet sich wenige Kilometer südlich der Hauptstadt. Tausende Unschuldige fanden hier einen gewaltsamen Tod im Zuge einer paranoiden Verfolgungs- und Vernichtungspolitik, welche die Roten Khmer auf ihrem Weg zur Errichtung eines utopischen Bauernstaats verfolgten.
Rund 40 Jahre nach dem Autogenozid dienen diese Orte dem Gedenken und der Erinnerung. Es sind Mahnmale, die auf unzählige Verbrechen der Roten Khmer verweisen. Im Zuge dieser Diplomarbeit wird anhand der beiden Erinnerungsorte einerseits auf die Geschichte Pol Pots und der Roten Khmer eingegangen, die im globalen Kontext des Kalten Krieges versuchten, diesen utopischen Bauernstaat zu errichten und dabei Millionen Menschen ermordeten. Andererseits, und darauf zielen die Kernbotschaft und Fragestellung der Arbeit ab, werden anhand der beiden Erinnerungsorte die Aufarbeitung und das Gedenken an diese Epoche skizziert.
Vordergründig gilt es, aufbauend auf theoretische Konzepte zu Erinnerungsräumen und Gedenkstätten, die Gestaltung der jeweiligen Gedenkorte und die dahinterstehenden Organisationen zu beleuchten. Im Februar 2016 vor Ort gesammelte Daten unterstützen dabei die Ausführungen. Sie fließen unter anderem in Form von Fotografien in diese Arbeit ein und sollen der Leserin/dem Leser die Veranschaulichung der Thematik erleichtern. In weiterer Folge schließt sich der Behandlung besagter Gedenkstätten der didaktische und schulpädagogische Teil an, in dem ausgewählte Konzepte zur Gedenkstättenpädagogik auf die kambodschanischen Erinnerungsorte übertragen werden.