<<Die>> Bestimmung und Analyse von Erosionsraten stellen zentrale Aufgaben der geomorphologischen Forschung dar, da sie wichtige Informationen über die Massenumsätze von Feststoffen auf der Erdoberfläche liefern. In alpinen Einzugsgebieten werden Erosionsraten in der Regel anhand von punktuellen Messungen im Gelände und Interpolation der Messergebnisse auf das Einzugsgebiet ermittelt.
In den letzten Jahren hat sich das flugzeuggestütze Laserscanning (ALS) zu einer der wichtigsten Technologien für die flächendeckende Aufnahme hochauflösender und hochgenauer Geländedaten entwickelt.
In der vorliegenden Arbeit wird das Potential multi-temporaler ALS Daten zur Erkennung geomorphologischer Prozessgebiete und zur Quantifizierung von Massenumlagerungen im alpinen Raum aufgezeigt. Dazu werden Erosions- und Akkumulationsraten über unterschiedliche Zeiträume aus ALS Daten abgeleitet und mit Hilfe von Genauigkeitsanalysen validiert. Die Grundlage für sämtliche Auswertungen bildet ein weltweit einzigartiger ALS Datensatz.
Die Ergebnisse zeigen, dass Ausschmelzraten von Gletschern und Toteis, sowie Messenumlagerungen durch Felsstürze bereits in einem Zeitintervall von einem Monat zwischen den ALS Datenaufnahme bestimmt werden können. Topographische Veränderungen infolge von fluvialer, rückschreitender Erosion sowie von Setzungsprozessen bedingt durch ausschmelzendes Bodeneis in Blockgletschern und Blockschutt in Permafrostgebieten können ebenfalls mithilfe von ALS Daten erkannt und quantifiziert. Um für diese Prozesse aussagekräfige Ergebnisse zu erzielen, müssen jedoch in der Regel mehrere Jahre zwischen den ALS Aufnahmen liegen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen zudem, dass neben der Quantifizierung vertikaler Reliefänderungen auch Massenumlagerungen durch Kriechbewegungen von Blockglet¬schern erfolgreich aus multi-temporalen ALS Daten abgeleitet werden können. Durch die kombinierte Auswertung von Oberflächenhöhenänderung und Kriechgeschwindigkeit konnte schließlich ein neuartiger Index zur quantitativen Bestimmung von Blockgletscherdynamik entwickelt werden.