Obwohl Felsstürze eine große Gefahr für den Menschen und dessen Infrastrukturen darstellen, sind detaillierte Untersuchungen über Frequenzen und Sturzreichweite in Hochgebirgsräumen rar. Diese Studie gibt einen Einblick in die Felssturzaktivität in den Hochgebirgsräumen (2.300 m ü. d. M.) der Ötztaler Alpen / Tirol / Österreich. Durch eine flächendeckende Kartierung anhand von hochaufgelösten, bi-temporalen ALS – DHMs in Kombination mit Orthofotos konnten auf einer Fläche von 637 km² insgesamt 93 Felsstürze im Zeitraum von 2006 bis 2010 detektiert werden. Da mehr als 90 % der Anrissgebiete im Bereich des Permafrostes kartiert wurden, ist ein Zusammenhang zwischen der Sturzaktivität und der klimatisch bedingten Degradation von Permafrost im Festgestein wahrscheinlich. 18 Felsstürze mit Volumina zwischen 69 und 8420 m³ eigneten sich für Reichweitenanalysen. Um die maximale Reichweite sowie den Einfluss von Block- und Geländeparametern zu untersuchen, sind DHM – Daten alleine nicht ausreichend. Daher wurde für weiterführende Analysen ein multimethodischer Ansatz einschließlich Geländekartierungen und prozessbasierte Modellberechnungen mit Rockyfor3D verfolgt. Zur Schätzung der maximalen Reichweite von zukünftigen Felsstürzen mit empirischen Modellen kann eine Fahrböschung von 30° und ein Schattenwinkel von 26° auf regionaler Ebene vor-geschlagen werden. In Einzelfällen, insbesondere bei Stürzen auf Schnee oder Eis, ist eine Un-terschreitung dieser Richtwerte möglich.
Titelaufnahme
- TitelFelssturzdetektion und Reichweitenanalysen in Hochgebirgsregionen / Ötztaler Alpen / Tirol / Österreich : ein multimethodischer Ansatz unter Verwendung von hochauflösenden Fernerkundungsdaten, Modellrechnungen und Geländeaufnahmen / Knoflach Bettina
- Weitere TitelRockfall detection and runout assessment in high mountain areas / Ötztal Alps / Tyrol / Austria: a multi-methodological approach using high-resolution remote sensing data, rockfall modelling and terrain survay
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- ErschienenInnsbruck, 4.1.2019
- UmfangXVIII, 131 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
- AnmerkungAbweichender Titel laut Übersetzung der VerfasserinZusammenfassung in englischer Sprache
- Datum der AbgabeJanuar 2019
- SpracheDeutsch
- DokumenttypMasterarbeit
- Schlagwörter
- Schlagwörter (DE)Felssturz / Reichweite / Hochgebirge / Ötztaler Alpen / DHM / ALS / Modellrechnung / Rockyfor3D / Geometrisches Gefälle / Fahrböschung / Schattenwinkel / Permafrost
- Schlagwörter (EN)
- URN
- Das Dokument ist online verfügbar
- Nachweis
Although rockfall events are a major threat to humans and their infrastructures, detailed analyzes of frequency and range of impact in high mountain areas are rare. This study gives a unique insight into the rockfall activity in the high mountain areas (2.300 m a.s.l.) of the Ötztal Alps / Tyrol / Austria. An area-wide mapping utilizing high-resolution, bi-temporal ALS-DEMs in combination with orthophotos revealed a total of 93 rockfalls over an area of 637 km² in the period from 2006 to 2010. Since more than 90 % of the release areas were mapped in the terrain of permafrost, a correlation between rockfall activity and climatically driven degradation of permafrost in the bedrock is likely. 18 rockfall events, ranging in volume from 69 to 8420 m³, were suitable for runout assessment. Concerning maximum range and the influence of block and terrain parameters, DEMs data alone was not sufficient. As a result, a multi-method ap-proach, including terrain mapping and process-based model calculations with Rockyfor3D followed the initial analysis to generate a more detailed view. To estimate the maximum range of future rockfalls with empirical models, values of 30° (Fahrböschung) and 26° (Shadow angle) can be proposed at regional levels for risk assessment. In individual cases, especially when rock-falls occur on snow or ice, these guideline values can fall below the estimated angles.
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