Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Staaten ihre Armeen trotz abgeschaffter Wehrpflicht als Grundkonstanten aufrechterhalten können. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass die Staaten über subtile Rekrutierungsstrategien verfügen, die für die Bevölkerung nicht offensichtlich sind und dennoch das Nachrücken von Rekruten garantieren. Um dies prüfen zu können, sieht die Arbeit eine historische Aufarbeitung des Verhältnisses Militär – Gesellschaft vor. Hierbei wird auf die Methode der Literaturrecherche zurückgegriffen. Mit Hilfe von Interviews wird anschließend versucht, die aktuellen Rekrutierungsstrategien von Ländern ohne Wehrpflicht anhand des Beispiels Luxemburg aufzudecken. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Einführung des Freiwilligendienstes keinesfalls mit dem Verschwinden von Rekrutierungsstrategien einhergeht. Zu den wichtigsten Strategien gehören die Reaktualisierung des soldatischen Männlichkeitsideals sowie Sonderleistungen, die konkurrenzlos vom Militär angeboten werden. Es wird auch erkennbar, dass das Militär nicht die gesamte Gesellschaft bei den Rekrutierungsversuchen anspricht, sondern nur sozial gescheiterte und militärisch sozialisierte Personen. Diesen ist allerdings nicht bewusst, dass sie schon vor ihrer Rekrutierung vom Militär beeinflusst wurden.
Titelaufnahme
- TitelRekrutierungsstrategien in Ländern ohne Wehrpflicht : das obsolete soldatische Männlichkeitsideal und seine Reaktualisierung / Tanja Muller
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- ErschienenInnsbruck, Februar 2015
- UmfangII, 92 Blätter 1 CD-ROM : Illustrationen
- AnmerkungKurzfassung in deutscher und englischer Sprache
- SpracheDeutsch
- DokumenttypMasterarbeit
- Schlagwörter
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- Nachweis
The present Master’s thesis is about the question how countries can maintain their armed forces as a constant despite the abolition of the compulsory military service. It acts on the assumption that these countries dispose of subtle recruitment strategies that the population does not perceive as such. However, these strategies ensure an ongoing enlistment of recruits. In order to verify the aforementioned statement, this thesis is trying to come to terms with the relationship between the military and society in a historical overview by means of the literary research method and, through interviews, striving to expose the present recruitment strategies in countries without compulsory military service, such as Luxembourg. The result clearly indicates that the introduction of the voluntary military service does not coincide with the abolition of recruitment strategies. Among the most important strategies are the re-updating of the soldierly ideal of masculinity as well as unrivaled special services offered by the military. One can also recognize that the military does not approach the entire society but only socially unsuccessful and militarily socialized people who do not realize they were influenced by the military long before their recruitment.
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