Der gegenständliche Rechtsvergleich befasst sich mit den Rechtsordnungen in Österreich, Deutschland und Australien. Die Rechtsordnungen in Österreich und Deutschland lassen sich dem kontinentaleuropäischen (Civil Law) und die Rechtsordnung in Australien dem angloamerikanischen Rechtssystem (Common Law) zuordnen. Die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und insbesondere ihr Art 12 der Konvention bilden den Ausgangspunkt für die Untersuchungen der gegenständlichen Arbeit. Ausgehend von der Konvention, insbesondere dem Recht auf gleiche Anerkennung vor dem Recht, ergeben sich spannende Fragen, wie zB wie wird in Österreich mit der rechtlichen Handlungsfähigkeit umgegangen oder welche Anforderungen werden an die einzelne Person gestellt, damit sie wirksam am Rechtsverkehr teilnehmen kann. In Hinblick auf Art 12 der Konvention stellt sich die Frage, welche rechtlichen Befugnisse haben bzw bekommen Menschen mit Behinderungen im Rahmen des Erwachsenenschutzes. Die Konvention gab Anlass die nationalen Regelungen des Erwachsenenschutzes zu prüfen, ob sie mit den allgemeinen Vorgaben der Konvention und denen aus Art 12 der Konvention vereinbar sind. Die Bezeichnung Erwachsenenschutz erfasst im Rahmen der gegenständlichen Untersuchung die Regelungen über die gesetzliche Vertretung einer volljährigen Person. Die österreichischen Bestimmungen des ABGB sehen eine gesetzliche Vertretung (Sachwalterschaft bis zum 30.6.2018; Erwachsenenschutz ab dem 1.7.2018) in einzelnen Bereichen, in verschiedenen Bereichen oder in allen Bereichen vor. Deutschland hatte die vormundschaftlichen Regelungen, als Schutzmaßnahme im Jahr 1992, durch betreuungsrechtliche Bestimmungen, mit der Begründung ersetzt, die Betreuung greife weniger stark in die Rechte der betroffen Personen ein. Ein Betreuer werde als Unterstützer verstanden. In Australien bestehen keine für das ganze Land allgemein gültigen rechtlichen Vorgaben für den Erwachsenenschutz. Die regionalen Bestimmungen werden in den einzelnen Staaten und Territorien, ausgestaltet. Diesem Umstand geschuldet, entwickelte jeder einzelne State und Territorium eigenständige Adult Guardianship-Regelungen. Aufgrund der Tatsache, dass in Australien acht eigenständige, innerstaatliche Regelungsordnungen vorhanden sind, daher werden lediglich die rechtlichen Ausgestaltungen in New South Wales (NSW), die erste australische Kolonie, untersucht.
Titelaufnahme
- TitelDie rechtliche Handlungsfähigkeit im Erwachsenenschutz : ein Rechtsvergleich zwischen Österreich, Deutschland und Australien (New South Wales) / vorgelegt von Mag. iur. Eva Nachtschatt
- Weitere TitelLegal capacity in adult guardianship laws - legal comparison between Austria, Germany and Australia (New South Wales)
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- ErschienenInnsbruck, Mai 2018
- UmfangXVI, 373 Blätter
- AnmerkungAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
- Datum der AbgabeMai 2018
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
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Legal capacity is one basic condition of legal acting. It encompasses legal standing and legal agency. The term legal capacity offers a broad meaning and impacts in all aspects of life. Legal participation is an elementary need for an inclusive society.
The current research deals with legal capacity in the sense of legal agency in chosen legal areas, e.g. legal transactions and medical treatment. The research paper provides a legal comparison between the adult guardianship laws of the countries Austria, Germany and Australia (New South Wales). This research is in process in the context of to take a doctoral degree.
At the beginning the paper gives a description of the status quo of the structure of the legal capacity systems and the current adult guardianship laws in the comparative countries. The legal capacity to contract and the capacity to give consent to medical treatment are described in more detail.
Legal capacity, as a legal concept or a legal construction, must be distinguished from the mental capacity as a basic human capacity. Both, legal and mental capacities are no easy subjects to identify. The paper takes a brief look at the term capacity, in a legal context, and the persons, who assess the existence or the absence of legal capacity.
Further the paper provides insights on how a person, who is meant not to be able to legally participate, nevertheless might take part in legally relevant decisions, while taking into account a person’s wishes and the decision making abilities.
The research paper closes with a review of the compatibility of the national adult guardianship laws and the prerequisites of the Convention on the Rights of Persons with Disabilities.
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