Pflanzen können an Standorten mit sehr niedrigen Temperaturen überleben. Die Mechanismen mit denen sie sich vor Frost schützen sind noch nicht komplett aufgeklärt. Ziel dieser Arbeit ist die experimentelle Ermittlung der Frosthärte nd der Gefriedehydrierung von Knospen von Alnus alnobetula um Erkenntnisse über ihren Frostschutzmechanismus zu erhalten. Dafür wurden ab dem 25.10.2016 bis zum 23.01.2017 regelmäßig Knospen eines A. alnobetula-Bestandes im Alpengarten am Patscherkofel entnommen. Die Äste wurden einer kontrollierten Kältebehandlung unterzogen um ihre Frosthärte durch Chlorophyllfluorometrie zu bestimmen. Dabei wurden Wasserpotenzialmessungen durchgeführt um die Gefrierdehydration zu ermitteln. Der Wassergehalt von Knospen und Sproßachsenstücken jeder Probenahme wurden bestimmt, indem das Frisch- und Trockengewicht gewogen wurde. Klimatische Daten wurden mit einer Klimastation am Standort aufgezeichnet. Die Lokalisation möglicher Eismassen erfolgte mit einem Auflichtmikroskop im Labor. Die ermittelten Daten wurden aufbereitet und auf ihre Signifikanz hin untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Abnahme der Frosthärte und des Wassergehaltes im Verlauf der Saison. Weder im saisonalen Verlauf noch bei kontrollierter Kältebehandlung konnten Unterschiede im Gefrierdehydrationsgrad festgestellt werden. In den Blattzwischenräumen bildete sich Eis, von dem die Primordien nicht isoliert werden konnten. Neben dem Eis war auffällig, dass klebrige, harzartige Flavonoide die gesamte Knospe in großer Menge durchdringen, was zur Annahme führt, dass diese am Frostschutzmechanismus beteiligt sind. Der Frostschutzmechanismus von A. alnobetula scheint anders zu funktionieren als bislang angenommen. Für die Anwendung der Erkenntnisse im Unterricht wurde ein vierstündiger Block für die siebte Klasse entworfen. Der Block folgt dem Konzept des handlungsorientierten Unterrichts und wendet den Inhalt des Themas Frostresistenz praktisch an, um die Schüler und Schülerinnen (SuS) in den Kernkompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens zu schulen und auf ihre Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) vorzubereiten.