Wälder beherbergen eine große Vielfalt von Organismen, darunter Arthropoden. Die herkömmlichen Methoden zur Überwachung ihres aktuellen Zustands sind jedoch schwierig. In dieser Studie wird das Konzept der Extraktion von terrestrischer Arthropoden-DNA aus Flusswasser, welches durch Wälder fließt, getestet. Unser Ansatz nutzt die Umwelt-DNA-Analyse. Das Metabarcoding von Umwelt-DNA (eDNA) wird effektiv zur Überwachung der biologischen Vielfalt eingesetzt. Die eDNA aus Flusswasser wird seit kurzem zum Nachweis terrestrischer Arten im Wassereinzugsgebiets verwendet. Der Zeitpunkt der Probenahme und der Ort entlang des Flusses, an dem der größte Artenreichtum zu finden ist, werden jedoch bisher noch erforscht. Der Status der terrestrischen Arthropoden in der alpinen Waldumgebung ist noch nicht erforscht.
Daher wird in dieser Studie untersucht, ob die eDNA von terrestrischen Arthropoden in Wasserproben gefunden werden kann. Das Projekt besteht aus der Entnahme von eDNA-Proben aus dem Wasser durch aktive Wasserfiltration. Unser Ziel war es, den besten Monat und die beste Stelle zur Entnahme von Wasserproben zu ermitteln, um den größten taxonomischen Reichtum an terrestrischen Arthropoden im Ökosystem des Alpenwaldes zu entdecken. Weitere Ziele sind (1) der Vergleich der Vielfalt von Arthropoden aus eDNA-Proben von Baumkronen, Streu, Boden und Totholz, die als Bodenproben und Fallenproben bezeichnet werden, mit Wasserproben (Proben aus aktiver/passiver Filterung) und (2) die Untersuchung, ob das beprobte Wasservolumen die in den eDNA-Proben gefundene terrestrische Arthropoden Vielfalt beeinflusst.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Juli der optimale Monat für die Beprobung ist, die Beprobung bis zu drei Wochen dauern kann und die Probenentnahme im Auslauf des Baches optimal ist. Im Juli wurden durchschnittlich 4,4 bzw. 15,05 terrestrische bzw. nicht klassifizierte (T+U) Taxa pro Probenahmestelle nachgewiesen, während es in den anderen Monaten durchschnittlich 1,9 bis 3,7 bzw. 4,62 bis 12,43 terrestrische bzw. nicht klassifizierte Taxa am Standort Gungglbach bzw. Taschbach waren. Die verschiedenen beprobten Wasservolumina wiesen unterschiedliche Muster auf; daher sind die Ergebnisse nicht schlüssig, und es werden weitere Untersuchungen empfohlen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Ordnungsvielfalt zwischen Land- und Wasserproben überschneidet, obwohl die MOTU-Diversität nur geringfügig überlappt. Die Polyxenida, Megostigmata und Geophilomorpha wurden ausschließlich in Landproben gefunden, während Thysanoptera, Mecoptera, Opiliones und Polydesmida in Wasserproben vorkamen. Außerdem wurden Glomerida, Siphonaptera, Protura und Pseudoscorpiones nur in Fallenproben nachgewiesen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Zeitpunkt der Entnahme von eDNA-Wasserproben in Bächen von entscheidender Bedeutung ist, um den größten Reichtum an terrestrischen Arthropoden in alpinen Waldgebieten über alle Wassereinzugsgebiete hinweg zu erfassen. Die Integration der eDNA-Metabarcodierung von Wasserproben mit eDNA, die aus Boden-, Baumkronen-, Streu-, Totholz- und Fallenproben gewonnen wurde, könnte die derzeitigen Arthropoden Bewertungen verbessern.