Im Moosbach (Mariastein, Österreich) wurde im Zuge einer geplanten Renaturierung ein bislang unbekanntes Vorkommen von Edelkrebsen (Astacus astacus) entdeckt. Um die Population zu untersuchen, wurden Reusen ausgelegt. Die gefangenen Krebse wurden gezählt und vermessen. Es zeigt sich, dass es sich um einen sehr kleinen und überalterten Bestand handelt, der möglicherweise ein Relikt einer einst größeren Population darstellt. Das Fehlen der jüngeren Jahrgänge deutet auf eine fehlende Reproduktion hin und wirft die Frage nach dem langfristigen Überleben der Edelkrebse im Moosbach auf.
Die ökomorphologische Kartierung sowie physikalische und chemische Messungen konnten nachweisen, dass der Moosbach zumindest abschnittsweise ein geeignetes Habitat für Flusskrebse ist. Die durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen konnten stellenweise den Zustand noch verbessern. Empfohlen wird in Zukunft die Herstellung eines geschlossenen Ufergehölzstreifens sowie die Schaffung von mehr Versteckmöglichkeiten. Um den Bestand des Edelkrebses im Moosbach zu sichern, könnte er mit Krebsen aus einem Donorgewässer gestärkt werden. Nach eingehender Analyse wäre der Hechtsee (Kufstein, Österreich) dafür geeignet, jedoch sind dazu noch weitere Forschungen erforderlich.