Arzneimittelverpackungen stehen oft im Zusammenhang mit Medikationsfehlern. Besonders sogenannte „look alikes“ und „sound alikes“ stellen eine wichtige Fehlerquelle dar. Während andere Länder sich mit diesem Problem bereits auseinandersetzten, gibt es in Österreich noch keine Initiativen dafür.
Deshalb wurden die Arzneimittelverpackungen des Präparateportfolios der Anstaltsapotheke des Landeskrankenhauses Innsbruck Universitätskliniken hinsichtlich ähnlicher oder irreführender herstellerspezifischer Arzneimittelverpackungen- und beschriftungen überprüft, um festzustellen, ob diesbezüglich Sicherheitslücken bestehen. Um dies zu beurteilen, wurden die Empfehlungen der von Schweizer Spitalapothekern gegründeten Arbeitsgruppe „Sound alike – Look alike“ (SaLa) herangezogen. Zusätzlich wurden die in diesem Zusammenhang im CIRSmedical.at österreichweit gemeldeten Fälle von Beinahe-Fehlern ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen die bestehenden Sicherheitslücken in der Ausführung der Arzneimittelverpackungen auf. Besonders die Beschriftung und das Aussehen von Primärverpackungen der Parenteralia sind eines der größten bestehenden Probleme. Die Auswertung der Umsetzung nach Herstellern zeigt ein uneinheitliches Erfüllen der Empfehlungen der Arbeitsgruppe SaLa. Eine Pauschalierung, dass alle pharmazeutische Unternehmen unzureichende beschriftete und gestalte Arzneimittelverpackungen haben, ist nicht möglich. Die Daten von CIRSmedical bestätigen das Hauptproblem mit den Primärverpackungen der Parenteralia und weisen auf ein erhöhtes Risiko der LASA Problematik im Anästhesie- und Intensivbereich hin.
Handlungsbedarf besteht eindeutig auch in Österreich. Eine sinnvolle Änderung kann nur durch Miteinbeziehung von Fachpersonal, Gesetzgebung und der pharmazeutischen Industrie erfolgen.