Welche Faktoren die Arbeit von PsychotherapeutInnen beeinflussen und wie diese wirken, stellt eine der komplexen und relevanten Fragestellungen in der Psychotherapieforschung dar, auf die noch keine einheitliche Antwort gegeben werden konnte. Vorliegende Arbeit orientiert sich an der Methodologie der Grounded Theory, um 13 Interviews explorativ zu analysieren, die zu der Untersuchung des Einflusses von Elternschaft oder Nicht-Elternschaft bei TherapeutInnen psychodynamischer Fachorientierung geführt wurden. Das Ziel war es, diejenigen Variablen zu identifizieren, die möglicherweise eine Aussage zu Zusammenhängen persönlicher und beruflicher Merkmale der TherapeutInnen treffen und eine Auswirkung auf ihre therapeutische Praxis haben. Der Prozess der Analyse ergibt, dass die zentralen Inhalte der Interviews anhand der Kernkategorien Beziehungen und Ressourcen der TherapeutInnen dargestellt werden können. Die Betrachtung der Daten im Kontext aktueller Erkenntnisse zu Einflüssen auf die therapeutische Effizienz und zu Modellen der therapeutischen Entwicklung bestätigt, dass für TherapeutInnen und PatientInnen förderliche Merkmale der TherapeutInnen existieren, die sich in ihrer therapeutischen Arbeitsweise zeigen. Diese Merkmale (Formen heilender Beteiligung, sozio-emotionale Fähigkeiten, fortgeschrittene Beziehungsfähigkeit, Reflexionsfähigkeit) scheinen miteinander in Zusammenhang zu stehen und sollten in weiterführender Forschung näher untersucht werden.