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Nach einem Zahnarztbesuch ins Parkcafé eingekehrt, findet Schütz endlich die Zeit, Lucerna ausführlicher zu schreiben. Sein Bekannter, der Slawist [Josef] Matl, glaubt nicht, dass die südslawische Kultur unter byzantinischem Einfluss stand. Dies kann Schütz nicht nachvollziehen, da er Byzanz durch viele südslawischen Phänomene deutlich hindurchscheinen sieht. In den oströmischen Kulturkreis wirkten illyrische, makedonisch-thrakische, ägyptische, ja sogar fränkische Kulturströme ein und er erstreckte sich vom östlichen Mittelmeer über Venedig bis nach Spanien. Schütz würde Lucerna gerne sein ganzes Bild der Geschichtsphilosophie vermitteln, doch das wäre für sie sehr ermüdend, zumal ihr das meiste davon aus eigenem Wissen bekannt ist. Der Brief schließt mit Gedanken über das "ideelle Schauen" im Gegensatz zum rationalen Denken. Dieses "Durchschauen von Zusammenhängen" sieht Schütz in drei klassischen Beispielen manifestiert: in Platons Idee des Schönen, Goethes Idee der Urpflanze und Buddhas Idee des Nibbanam. |
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