Titelaufnahme

Titel
Fürst Karl I. von Liechtenstein : Adeliger und Staatsmann im Konfessionellen Zeitalter / vorgelegt von Jürgen Schweinberger
Weitere Titel
Fürst Karl I. von Liechtenstein : aristocrat and statesman in the Age of Reformation (Konfessionelles Zeitalter)
Verfasser/ VerfasserinSchweinberger, Jürgen
Begutachter / BegutachterinRaffler, Marliese
ErschienenGraz, 2016
Umfang124 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter)
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterKarl
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-98011 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
Links
Nachweis
Dateien
Klassifikation
Zusammenfassung

Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Leben des Fürsten Karl I. von Liechtenstein und seiner Rezeption. Zudem werden sowohl der historische Kontext allgemein als auch die Geschichte des Hauses ausführlich dargestellt.Karl (1569-1627) konvertierte 1599 zum Katholizismus und hatte in seinem Leben verschiedene hohe Ämter inne, in denen er die Politik des Reiches mitbestimmte. Karl wurde 1608 in den erblichen Fürstenstand erhoben und war damit der Begründer des fürstlichen Hauses Liechtenstein. Während des Böhmischen Aufstands 1618 bezog er Stellung für König Ferdinand. Der Sieg bei der Schlacht am Weißen Berg (Bílá Hora) 1620 bedeutete den Zusammenbruch der Revolution. Karl war für die Festnahme und Exekution der Rebellen zuständig. 1621 endete der Prozess mit der Exekution von 27 Verurteilten. 1622 wurde er zum Vizekönig von Böhmen mit einer Vollmacht zur Verwaltung des Landes bestellt. Mit dieser Vollmacht wurde im Grunde die böhmische Landesverfassung beseitigt. Karl zog seinen persönlichen Vorteil aus den unzähligen Konfiskationen von Rebellengütern und stieg zu einem der mächtigsten und reichsten Adeligen seiner Zeit auf.Karl wurde von Zeitgenossen und lange nach seinem Tod kontrovers beurteilt und von tschechisch-nationalen Historikern sogar angefeindet. Kritik unter seinen Zeitgenossen erntete er für die Konversion zur katholischen Religion, für seine Amtshandlungen als Vorsitzender des Strafgerichts und Statthalter in Böhmen und seine Beteiligung am Münzkonsortium. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das tschechische Nationalbewusstsein durch die Orientierung auf die Geschichte des 15. bis 17. Jahrhunderts geprägt und darin kam der Niederschlagung der böhmischen Aufständischen eine Schlüsselrolle zu. Von tschechischen Historiographen wird der Zäsurcharakter hervorgehoben und oft als nationale Tragödie dargestellt. Darin spielte Karl die Rolle eines „Bösewichts“. Von heutigen HistorikerInnen wird großteils ein neutraler Standpunkt vertreten und darauf hingewiesen, dass sich die Taten Karls vor allem am Eigeninteresse orientierten, in dem die Religion eine Nebensache spielte und er nicht als Kontrahent des gesamten tschechischen Volkes zu sehen sei.

Abstract

This thesis on hand is concerned with the life of Fürst Karl I. von Liechtenstein and a perception about him. But before that the historic context in general and the history of the House of Liechtenstein will be described in detail.Karl I. von Liechtenstein (1569-1627) converted to Catholicism in 1599 and held many high departments in which he had determining influence on the politics of the empire. Karl was raised into the hereditarily “Fürstenstand” in 1608 so he was the former of the royal House of Liechtenstein. During the bohemian riot in 1618 he took up position for King Ferdinand. The victory at the battle of White Mountain (Bílá Hora) in 1620 meant the breakdown of the revolution. Karl was responsible for the detention and the execution of the rebels. In 1621 the trial ended by the execution of 27 condemned men. In 1622 he became viceroy of Bohemia with the authority of state administration. With that authority the state constitution of Bohemia was eliminated. Karl derived a personal benefit from the countless confiscations of rebels goods and ascended to one of the most powerful and richest of all aristocrats of that time.Karl got judged contentious and met with hostility by his contemporaries and, even long after his death, by Czech-national historians. By his contemporaries he was criticised because of his conversion to Catholicism, his official acts as a chairman of the tribunal and governor of Bohemia and also for his involvement in the „Münzkosortium“. In the 19th and 20th century the Czech sense of national identity was characterized by the orientation on the history of the 15th to the 17th century in which the suppression of the bohemian insurgents endued a key part. Czech historiographers emphasize the “Zäsurcharakter” and constitute it as a national tragedy in which Karl arises as a “villain“. Today’s historians take up a rather neutral position, they also suggest that the deeds of Karl were oriented by personal interests, religion only played a minor matter, he should not be seen as an opponent of the Czech nation.

Statistik
Das PDF-Dokument wurde 752 mal heruntergeladen.