Titelaufnahme

Titel
Der GmbH-Gesellschaftersausschluss aus wichtigem Grund im Lichte der GesbR-Reform 2015 / vorgelegt von Benedikt Alexander Svoboda
Weitere Titel
Shareholder's expulsion in the light of the GesbR-reform 2015
Verfasser/ VerfasserinSvoboda, Benedikt
Begutachter / BegutachterinZollner, Johannes
ErschienenGraz, 2016
UmfangVII, 63, VIII-XIV Blätter Zusammenfassung (1 Blatt)
Anmerkung
Abstract in Deutsch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterÖsterreich / GmbH / Gesellschafter / Ausschluss
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-96547 
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Zusammenfassung

Das GmbH-Recht kennt mehrere Fälle, die zum Ergebnis des Gesellschafterausschlusses führen. Das lex scripta liefert aber nur wenige Anhaltspunkte. Sieht man vom Ausscheiden des Gesellschafters bei sogenannten heimfälligen Unternehmen ab (§ 58 GmbHG), bleibt allein der Ausschluss des mit der Leistung der Stammeinlage oder des Nachschusses säumigen Gesellschafters als ausdrücklich im GmbHG geregelte Möglichkeit (§§ 66, 73 GmbHG). Abseits des GmbHG ermöglicht das GesAusG den Ausschluss im Wege des „Squeeze-outs“. Dieser setzt jedoch stets besondere (Mehrheits-)Beteiligungsverhältnisse voraus. Ferner anerkennt die Judikatur – ohne ausdrücklicher gesetzlicher Grundlage – den Ausschluss auf Basis der Satzung, wenn in dieser Ausschlussmöglichkeit und Verfahren ausdrücklich verankert worden sind. Hingegen verneint der OGH in ständiger Rechtsprechung die Zulässigkeit des Ausschlusses, der zwar auf die Verwirklichung eines wichtigen Grundes durch den Gesellschafter abstellt, jedoch einer entsprechenden Satzungsbestimmung entbehrt. Aus Sicht des Höchstgerichts lasse das GmbHG schlicht keinen Spielraum, sondern regle die Ausschlussalternativen vielmehr abschließend. Weite Teile der Lehre kritisieren diese Auffassung. In Anbetracht des Grundsatzes der jederzeitigen Lösbarkeit von Dauerschuldverhältnissen aus wichtigem Grund befürwortet sie großteils die analoge Anwendung der §§ 133, 140 UGB. Vor dem Hintergrund der GesbR-Reform 2015 könnte sich ein solcher Analogieschluss nun aber erübrigen. Denn § 1175 Abs 4 ABGB nF macht die Bestimmungen über die GesbR immer dort, wo Lücken bestehen und die subsidiäre Anwendbarkeit angemessen erscheint, zur Rechtsquelle des Gesellschaftsrechts. Schied der ursprüngliche GesbR-Gesellschafterausschluss für dahingehende Überlegungen noch aus, liefern die §§ 1210, 1213 ABGB nF durch ihre weitgehende Übereinstimmung mit den §§ 133, 140 UGB nun einen neuen Lösungsansatz.Die gegenständliche Ar gibt einen Überblick über die gesamte Entwicklung der Judikatur und Literatur zur Frage des GmbH-Gesellschafterausschlusses aus wichtigem Grund. Sie geht sowohl auf die Grundsätze der Subsidiarität als auch auf die Ergänzungsbedürftigkeit des GmbHG ein. Ferner widmet sie sich den wesentlichen Neuerungen der GesbR-Reform, hinterfragt die Vereinbarkeit der Ausschlussbestimmungen des GesbR-Rechts mit dem geltenden GmbH-Regime und referiert schließlich praktische Lösungskonzepte der Literatur.

Abstract

The Austrian limited liability company (GmbH) law knows several cases, leading to the result of shareholder’s expulsion. Though the lex scripta provides only a few indications: Apart from the context of revertible companies (§ 58 GmbHG), the Austrian Limited Liability Companies Act (GmbHG) just allows the expulsion of defaulting shareholders (§§ 66, 73 GmbHG). Away from the Austrian Limited Liability Companies Act the Austrian Minority Shareholders Expulsion Act (GesAusG) permits so-called "squeeze-outs", but only in case of particular (majority) ownership structures. In addition, case law accepts – without legal basis, but under the principle of contractual freedom – expulsions based on the articles of association. By contrast, Austrian Supreme Court’s settled case law denies the admissibility of expulsion for important reason, if there is no corresponding contractual basis. From the perspective of the Austrian Supreme Court (OGH) the Austrian Limited Liability Companies Act regulates the alternatives of expulsion exhaustively.Considering the principle of solvability of continuing obligations for important reason, the prevailing doctrine supports the analogous application of §§ 133, 140 Austrian Corporate Code (UGB).Against the background of civil law partnership’s (GesbR) reform 2015 such analogy might be now untenable. The amended § 1175 Austrian Civil Code (ABGB) statues the subsidiary application of civil law partnership’s regulations, if there is a legal loophole and the subsidiarity of the concrete regulation seems appropriate. The amended §§ 1210, 1213 Austrian Civil Code deliver – through their strong correlation with §§ 133, 140 Austrian Corporate Code – a new approach for the acceptance of shareholder’s extraordinary expulsion.This thesis gives an overview of the respective juridical decisions and literature on the issue of limited liability company shareholder’s expulsion for important reason. It addresses the principles of subsidiarity as well as Austrian Limited Liability Companies Act’s need for supplementation. The thesis approaches also the main innovations of civil law partnership’s reform, questions the compatibility of civil law partnership’s expulsion provisions with limited liability company’s regime and finally shows first practical solution concepts.

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