Titelaufnahme

Titel
Österreich und die Osmanen : Geschichtsunterricht in der Neuen Mittelschule in Graz / vorgelegt von Eva Maria Müller
Weitere Titel
Austria and the Ottomans: history lessons in the "Neue Mittelschule" in Graz
Verfasser/ VerfasserinMüller, Eva Maria
Begutachter / BegutachterinHermanik, Klaus-Jürgen
Erschienen2015
Umfang106 Bl. Zsfassungen (2 Bl.) : graph. Darst.
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
Zsfassungen in dt. und engl. Sprache
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterÖsterreich / Geschichtsunterricht / Osmanisches Reich / Österreich / Geschichtsunterricht / Osmanisches Reich / Online-Ressource / Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-92359 
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Zusammenfassung

In Zentraleuropa ist das kollektive Gedächtnis bezüglich der „Türkenkriege“ nach wie vor von antiosmanischen Stereotypen geprägt, die auf die frühneuzeitliche Propaganda der Habsburger und der katholischen Kirche zurückgehen.In dieser Arbeit steht nun die Frage im Zentrum, welche Narrative zu den Osmanen in den österreichischen Geschichtsschulbüchern der 7. Schulstufe zu finden sind. Zusätzlich wurden Interviews geführt, in denen nach Erinnerungen von Grazer SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund an den diesbezüglichen Geschichtsunterricht gefragt wurde. Die empirischen Zugänge sind insbesondere deshalb von Bedeutung, da jene SchülerInnen eventuell andere Hintergründe und Ansichten in den Geschichtsunterricht mitbringen und diesen auch anders beurteilen. Insgesamt wurden fünf der gängigsten Geschichtsschulbücher untersucht und elf Interviews geführt.Die Osmanen, vor allem die beiden Belagerungen Wiens (1529 sowie 1683), sind im Unterricht und in diesen Schulbüchern noch immer ein wesentlicher Bestandteil. Die untersuchten Schulbücher sind teilweise noch immer von einem subjektiven österreichischen Blinkwinkel geprägt und Versatzstücke der historischen „antitürkischen“ Propaganda finden sich ohne jedwede Kontextualisierung oder einem pädagogischen Begleitkommentar. Hervorzuheben ist in einigen Fällen aber auch das Bestreben mancher AutorInnen, sich von jenen Stereotypen generell wegzubewegen und zu versuchen, diese zu dekonstruieren. In den Erinnerungen der Jugendlichen wiederum fanden sich viele einseitige Darstellungen aus den Schulbüchern wieder, weshalb es mitunter auch zu Konfliktsituationen mit der Lehrperson kam. Ferner zeigte sich, dass die Grazer „Türkendenkmäler“ im Unterricht an den Grazer Schulen eine bedeutende Rolle spielen. Hier machte sich bemerkbar, dass der Mythos, die Osmanen seien tatsächlich in Graz gewesen, noch immer vorhanden ist und weitergegeben wird.Schlagwörter: Osmanen, Schulbuch, Kollektives Gedächtnis, Migration

Abstract

The collective memory of Central Europe on the conflict between the Ottoman and the Habsburg Empire in the 16th and 17th century is characterized by anti-Ottoman stereotypes originating in the Habsburg as well as catholic propaganda of the early modern age. The following two questions are at the center of this thesis: Firstly, how are Ottoman topics depicted in Austrian textbooks for seventh grade history classes? Secondly, how do pupils with migration background remember their history classes in respect to this particular topic. These empirical approaches are of great importance, since these pupils may influence their history classes by their potentially different cultural backgrounds, values and views and approaches and therefore form an opinion from a different angel.In order to answer these questions five established Austrian schoolbooks have been analyzed and eleven interviews with teenagers have been conducted.The Ottomans play an important role in history textbooks as well as in classes itself. Content-wise, the focus lies on the two sieges of Vienna (1529, 1683). Most books rather portray an Austrian perspective. Moreover, relicts of the historical “antiturkish” propaganda without contextualization or any pedagogical commentary attached can still be found. It has to be highlighted, however, that some authors try to overcome this perspective and to deconstruct it. A stereotypical view on the Ottomans was also confirmed by the interviews and the pupils told from conflicts with teachers, too. Furthermore, “Turkish monuments” in Graz turned out to play a significant role in history education, and the myth about the Ottomans having been in Graz seems to be still alive and to be passed on.Keywords: Ottomans, textbooks, collective memory, migration

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