Titelaufnahme

Titel
Die Anwendung islamischen Rechts im Hinblick auf Polygynie unter Berücksichtigung des ordre public-Vorbehalts : = <<The>> application of Islamic law in respect of polygyny in the light of the ordre public doctrine / eingereicht von Michael Kramer
Weitere Titel
The application of Islamic law in respect of polygyny in the light of the ordre public doctrine
Verfasser/ VerfasserinKramer, Michael
Begutachter / BegutachterinPosch, Willibald
Erschienen2014
UmfangVIII, 84 Bl. Zsfassung (1 Bl.)
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterPolygynie / Islamisches Recht / Polygynie / Islamisches Recht / Online-Publikation
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-64661 
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Zusammenfassung

Die vorliegende Diplomarbeit über "die Anwendung islamischen Rechts im Hinblick auf Polygynie unter Berücksichtigung des ordre public-Vorbehalts" behandelt eine kulturelle Eigenheit in Bezug auf das Eherechtsinstitut im Islam. Abweichend von der über Jahrhunderte geprägten christlich-okzidentalen monogamen Ehevorstellung, ist den muslimischen Männern in vielen islamisch geprägten Ländern die Mehrehe bzw die Polygynie mit maximal vier Frauen erlaubt. Die in der Diplomarbeit hauptsächlich behandelte Frage, die sich hinsichtlich einer wachsenden muslimischen Glaubensgemeinschaft innerhalb Österreichs aufdrängt, beschäftigt sich mit dem Umstand, dass das österreichische Internationale Privatrechtsgesetz (IPRG) bei einer Eheschließung von zwei nichtösterreichischen Muslimen grundsätzlich auf das Personalstatut der involvierten Eheparteien abstellt. Dabei wurden nach eingehender Darstellung des islamischen Rechts und des zu berücksichtigenden nationalen Rechts zwei Hypothesen aufgestellt:Die erste Hypothese lautet, dass eine inländische Mehrfacheheschließung unter Muslimen ausgeschlossen ist. Ausschlaggebend dafür ist einerseits die jeher unveränderte Rechtsprechung und andererseits die Heranziehung des ordre public-Vorbehalts, dessen Eingreifen die Anwendung der Polygynie aufgrund des Widerspruchs zu den österreichischen Grundwertungen verhindert. Wie allerdings eine Außerachtlassung des ordre public unter Heranziehung islamischen Rechts zum gleichen Ergebnis kommt, wird in einer alternativen Hypothese dargestellt.Die zweite Hypothese lautet, dass in Österreich eine unter Muslimen geschlossene Polygynie in einem islamischen Land samt ihren persönlichen Ehewirkungen anzuerkennen ist. Hierbei wurde unter anderem auf die deutsche und französische Gerichtspraxis Bezug genommen, weil es in Österreich bislang keine solchen Fälle zu entscheiden gab. Folglich kann davon ausgegangen werden, dass einer Anerkennung solcher Mehrfachehen auch in Österreich nichts entgegensteht.

Abstract

This diploma thesis on "The application of Islamic law in terms of polygyny in the light of the public policy doctrine" deals with a cultural peculiarity in relation to the legal marriage institution in Islam. Deviating from the centuries of Christian-dominated occidental monogamous marriage idea, for the Muslim men in many Islamic countries the polygamy respectively the polygyny with a maximum of four wives is allowed.The primarily treated question in this thesis, which arises in concern to a growing Muslim community in Austria, is dealing with the fact that the Austrian Private International Law (IPRG) at a marriage of two non-Austrian Muslims is fundamentally geared on the personal status of the involved marriage parties. Therefore two hypotheses were set up after a thorough representation of Islamic law and the necessarily respected national law:The first hypothesis is that a domestic multiple marriage is excluded among Muslims. The main reasons are on the one hand the unaltered case-law and on the other hand the use of the ordre public doctrine, which prevents the application of Islamic polygyny due to the contradiction of the Austrian basic values. However, as a disregard of public policy by reference to Islamic law comes to the same result, is shown in an alternative hypothesis.The second hypothesis is that polygyny contracts in an Islamic country among Muslims are recognized in Austria as well with their personal effects of marriage. This reference was made in part to the German and French judicial practice since no such cases were decided in Austria. Consequently it can be assumed that such marriages in Austria will be recognized.

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