Titelaufnahme

Titel
Vier Augen sehen mehr als zwei : Kooperation und Kollaboration im Übersetzungsprozess gehörloser Translator:innen / vorgelegt von Julia Henkel
Weitere Titel
Four eyes see more than two : cooperation and collaboration in deaf translators´ translation process
Translator Translatorin Translatorinnen 4 2
4 augen sehen mehr als 2 : Kooperation und Kollaboration im Übersetzungsprozess gehörloser Translator:innen
Verfasser/ VerfasserinHenkel, Julia
Begutachter / BegutachterinGrbić, Nadja
ErschienenGraz, 2022
Umfang82 Seiten
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterGebärdensprache / Gehörlosigkeit / Dolmetschen / Übersetzung / Dolmetscher / Gehörloser Mensch / Teamwork
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-176978 
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Zusammenfassung

Der Bedarf an Übersetzungen in Gebärdensprachen wächst aufgrund der Digitalisierung und des steigenden Bewusstseins für Barrierefreiheit und Zugänglichkeit von Informationen in allen Lebensbereichen. Damit einher geht die Etablierung neuer Tätigkeitsbereiche und Ausbildungsmöglichkeiten für Gehörlose. Ziel der Masterarbeit ist es, den Übersetzungsprozess gehörloser Translator:innen nachzuzeichnen und zu eruieren, mit wem sie im Zuge der Übersetzungsarbeit wie zusammenarbeiten.Nach einer Auseinandersetzung mit den konzeptuellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten des Übersetzens in und aus Laut- bzw. Gebärdensprachen werden Kooperation und kollaborative Translation als in der translationswissenschaftlichen Literatur verwendete Konzepte der Zusammenarbeit zwischen Translator:innen u.a. Akteur:innen beleuchtet. Für die Analyse des Übersetzungsprozesses und die Positionierung der Akteur:innen dient das Phasenmodell von Gouadec (2007) als theoretische Grundlage.Anhand in Österreichischer Gebärdensprache geführter Interviews, die mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) analysiert wurden, wird gezeigt, in welchen Bereichen ausgebildete gehörlose Translator:innen in Österreich tätig sind und welche Art von Texten übersetzt werden. Die Analyse des Translationsprozesses beim Gebärdensprachübersetzen ergab, dass sich einige Phasen und Arbeitsschritte weitgehend mit dem Übersetzen in Lautsprachen decken, während es in anderen (pre-translation, transfer und post-transfer) zu Verschiebungen einzelner Schritte kommt. Die Zusammenarbeit der Translator:innen untereinander und mit anderen Akteur:innen wurde großteils als Kooperation kategorisiert, während aus Zeit- und Budgetgründen nur vereinzelt kollaborative Übersetzungsprojekte durchgeführt werden. Zusammenarbeit wird von den Befragten als sehr wichtig empfunden, wobei vier wesentliche Vorteile eruiert wurden: Qualitätssicherung durch Vier-Augen-Prinzip, zeiteffizientes Arbeiten, Gefühl von Sicherheit und Bestätigung sowie fachliche Weiterentwicklung durch regelmäßigen Austausch.

Abstract

Due to digitalisation and the increasing awareness for accessibility of information in all areas of life, there is a growing demand for translations into sign languages. At the same time, new educational programs and fields of work for the Deaf are opening up. This master thesis aims to reconstruct the translation process of deaf translators and to investigate with whom and how they cooperate or collaborate along this process.After firstly discussing conceptual differences and similarities of translating between spoken and signed languages, cooperation and collaborative translation – as used in translation studies literature – are examined as concepts of translators working with one another and with other agents. The phases of the translation process according to Gouadec (2007) serve as theoretical basis for a systematic reconstruction of the translation process in sign language translation and for positioning the agents along it.Based on interviews conducted in Austrian Sign Language and analysed by means of qualitative content analysis according to Mayring (2015), this thesis outlines the fields of work of trained deaf translators in Austria and the types of texts they translate. The analysis of the translation process shows that some phases and associated work steps largely coincide with translation between spoken languages, while in other phases (pre translation, transfer and post-transfer) there are shifts of individual steps. Translations done by translators working with each other and with other agents are largely categorized as cooperation, while for reasons of time and budget, collaborative translation projects are carried out only occasionally. Cooperation and collaboration with others are perceived as particularly important by the interviewees, and four main advantages were identified: quality control through the four-eyes principle, time-efficiency, a feeling of assurance and confirmation, and professional development through regular interaction.

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