Titelaufnahme

Titel
Ritzen, Schneiden, Brennen : sozialpädagogische Handlungsmöglichkeiten bei selbstverletzendem Verhalten Jugendlicher / vorgelegt von Valerie Lehmann, BA BSc
Weitere Titel
Cutting, burning, scratching : socio-pedagogical reactions to self-injurious behavior of adolescents
Verfasser/ VerfasserinLehmann, Valerie
Begutachter / BegutachterinWächter, Natalia
ErschienenGraz, 2021
Umfang146 Blätter : Illustrationen
Anmerkung
Enthält Zusammenfassung auf Deutsch und Englisch
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterJugend / Selbstbeschädigung / Sozialpädagogik
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-172237 
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Zusammenfassung

Epidemiologischen Untersuchungen zufolge fügen sich zwischen 10 und 20% aller Jugendlichen gelegentlich selbst Verletzungen zu. Zwischen 5 und 10% machen dies wiederholt. Die häufigsten Formen von selbstverletzendem Verhalten sind Schneiden, Ver-brennen und Wundkratzen der Haut sowie Sich-selbst-schlagen. Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht die Interventionsmöglichkeiten von sozialpädagogischen Fachkräften aus den Bereichen der Offenen Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit und der stationären Kinder- und Jugendhilfe in ihrer Arbeit mit Jugendlichen, die sich selbstverletzen. Mit welchen sozialpädagogischen Konzepten und Handlungsweisen reagieren sie auf selbstverletzendes Verhalten Jugendlicher? Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wird ein Mixed Methods Design bestehend aus einem quantitativen Onlinefragebogen und qualitativen Expert:inneninterviews verwendet. Mit einem Onlinefragebogen wurden 166 sozialpädagogische Fachkräfte zu ihren Einstellungen und ihrem Wissens-stand bezüglich selbstverletzendem Verhalten befragt. Außerdem wurden sieben leitfadengestützte Interviews mit sozialpädagogischen Fachkräften geführt, die eine hohe Expertise zum Thema haben. Sozialpädagogische Handlungsorientierungen, die in der Arbeit mit sich selbstverletzenden Jugendlichen Anwendung finden, zielen meist auf eine Verbesserung des Selbstwerts ab. Konzepte wie Ressourcenorientierung, Beziehungsorientierung, Lebensbewältigung, Empowerment und eine systemische Haltung werden angewendet. Bemerken sozialpädagogische Fachkräfte selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen, sollen sie diese direkt darauf ansprechen, Interesse zeigen und ihnen ein Gesprächsangebot machen. Auch eine Weitervermittlung an Beratungsstellen und Psychotherapie soll initiiert werden. Außerdem spielen Psychoedukation und Aufklärungsarbeit eine wichtige Rolle. Eltern und Jugendliche sollen über die Ursachen und Funktionen von selbstverletzendem Verhalten aufgeklärt werden. Dies kann in Form von Vorträgen, Workshops, Broschüren oder über Social Media stattfinden. In Einzelarbeit können sozialpädagogische Fachkräfte mit Jugendlichen die Auslöser und Funktionen von ihren Selbstverletzungen reflektieren und Handlungsalternativen erarbeiten.

Abstract

According to epidemiological studies, between 10 and 20% of adolescents occasionally self-injure. Between 5 and 10% do this repetitively. The most common forms of self-injurious behavior are cutting, burning and scratching skin, and hitting oneself. This research examines the possible interventions of social workers from the fields of open youth work, social work at schools and youth welfare in their work with adolescents who do self-harm. Which socio-pedagogical concepts and procedures do they use to react to self-injurious behavior of adolescents? To answer this research question, a mixed methods design consisting of a quantitative online questionnaire and qualitative expert interviews will be used. Using an online questionnaire, 166 social pedagogical professionals were asked about their attitudes and knowledge regarding self-injurious behavior. In addition, seven guided interviews were conducted with social workers who have a high level of expertise on the topic. Socio-pedagogical orientations, which are applied in the work with self-injuring adoles-cents, mostly aim at improving self-esteem. Concepts such as resource orientation, relationship orientation, empowerment and a systemic attitude are used. If social workers notice self-injurious behavior in young people, they should talk to them directly, show interest and make them an offer to talk. Referral to counseling cen-ters and psychotherapy can also be initiated. Moreover, psychoeducation and information play an important role. Parents and adolescents should be educated about the causes and functions of self-injurious behavior. This can be done in lectures, workshops, brochures or via social media. In individual talks with adolescents social workers can reflect on the triggers and functions of self-injury and work on possible alternatives.

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