Titelaufnahme

Titel
Glaziale und periglaziale Landschaftsentwicklung in der zentralen Ankogelgruppe seit der Jüngeren Dryas / vorgelegt von Angelika Halbwirth
Weitere Titel
Glacial and periglacial landscape evolution in the central part of the Ankogel mountains since the younger Dryas
Verfasser/ VerfasserinHalbwirth, Angelika
Begutachter / BegutachterinKellerer-Pirklbauer-Eulenstein, Andreas
ErschienenGraz, 2021
Umfang102 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter) : Illustrationen
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterAnkogelgruppe / Glazialmorphologie / Gletschervorstoss / Kleine Eiszeit / Spätglazial / Dryaszeit
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-166103 
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Zusammenfassung

Vorzeitliche Gletscherstände und die Verbreitung von Permafrost sind wichtige Ansätze zur Erforschung und Erklärung der Landschaftsentwicklung im Hochgebirge. Zu diesem Zweck wurde die Geometrie bekannter Paläo-Gletscherstände im zentralen Bereich der Ankogelgruppe in Österreich nachgebildet und visualisiert: zum einen für den letzten Höchststand der „Kleinen Eiszeit“ um 1850 (an sieben Gletschern) und zum anderen für spätglaziale Egesen-Hochstände in der Jüngeren Dryas mangels morphologischer Indikatoren im Untersuchungsgebiet jedoch nur in zwei Tälern. Als erste Grundlagen der Arbeit dienten geomorphologische Kartierungen und Expositionsdatierungen mit der Schmidt-Hammer-Methode auf ausgewählten Moränen und periglazialen Landschaftsformen im Zuge von Geländebegehungen. Die relativen Datierungen unterstützten vielfach die morphostratigraphischen Überlegungen zur Altersabschätzung der Moränenwälle und eröffneten zudem Einblicke in die Blockgletschergenese an einem Standort. Die Eisdicke und das Volumen der Paläogletscher wurde mit zwei semi-automatischen Methoden entlang von Längsprofilen („2D“) bzw. Fließlinien („3D“, GIS-gestützt) über die einzelnen Gletscher berechnet. Darauf aufbauend folgten Abschätzungen der Gleichgewichtslinien (ELAs) nach drei verschiedenen etablierten Methoden. Im Mittel beläuft sich die ELA der modellierten Gletscher um 1850 auf 2700 m, jedoch gibt es zum Teil große Differenzen in der Seehöhe (bis zu 150 m) zwischen den Berechnungsmethoden auf einzelnen Gletschern. Schemenhafte paläoklimatische Interpretationen der zwei erfassten egesenzeitlichen ELA-Depressionen deuten unter Annahme unveränderter Niederschlagssummen auf rund 1,5C niedrigere Sommertemperaturen im Vergleich zum Bezugsjahr 1850 bzw. auf im Mittel 3,7C zu „modernen“ ELAs im letzten Jahrzehnt von 2010 bis 2020.

Abstract

The reconstruction of former glacier extents and geometries as well as the formation of phenomena that are related to alpine permafrost are important for the explanatory landscape development in high mountain areas. With this in mind, the geometry of seven glaciers in the central part of the Ankogel group in Austria was recreated and visualized for the last major advance during the Little Ice Age at around 1850. Furthermore, the reconstruction of Lateglacial Egesen-stadial glaciers of the Younger Dryas period could only be accomplished in two valleys given the paucity of morphological evidence of the glacier extents in the field. Geomorphological mapping and Schmidt-hammer exposure-age dating on selected glacial moraines and periglacial landforms have been applied to provide essential base data. The relative age estimates derived from the latter method could endorse morphostratigraphical considerations in many cases and shed a light upon rock glacier genesis at one location (namely in the cirque east of Mallnitzer Scharte). Calculations of the ice thickness and the volume of the individual paleoglaciers were conducted along longitudinal profiles (in „2D“) and flowlines („3D“, GIS-based) with two semi-automatic methods. Based on this, estimations of former equilibrium line altitudes (ELAs) according to different calculation approaches were examined, since a minor aim was also to estimate paleoclimatic conditions during the peak of the last Lateglacial glacier advance. ELA-depressions of two glaciers modelled to the aforementioned maximum event point to lower summer temperatures of approximately 1,5C in respect to the last glacial maximum extent around 1850. In other words, they average 3,7C of difference to „modern“ ELAs of the past century form 2010 to 2020, if we assume comparable precipitation patterns for each of these stages.

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