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Das Corpus der handschriftlichen Kalender aus der Bibliothek des Augustiner Chorherren- und Chorfrauenstifts Seckau umfasst den Zeitraum ab der Stiftsgründung 1140 bis zum Jahr 1616. Fast ausnahmslos in liturgischem Kontext überliefert, sind neben rein liturgischen Kalendern auch Spätformen des karolingischen Reichskalenders anzutreffen.Die Kalenderproduktion des Seckauer Skriptoriums begann ergänzend zu den Importstücken der Gründungszeit im frühen 13. Jahrhundert und erreichte nach einer Phase der Stagnation, welche vom Gebrauch weiterer importierter Kalender geprägt war, in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ihren Höhepunkt, als der Typus des Seckauer Eigenkalenders geschaffen und in mehreren Exemplaren kopiert wurde. In Anknüpfung an Tendenzen des Reichskalenders wird dieser Eigenkalender, dem ein deutlich antiquarischer Charakter anhaftet, als „Seckauer Enzyklopädie“ eingeführt.Die Arbeit stellt erstmals die handschriftlichen Seckauer Kalender als Ganzes dar und bietet neben einer Einführung in das abendländische Kalenderwesen und Einzelbeschreibungen für jedes der 35 Kalenderexemplare (auch fragmentierte und zusammengesetzte Kalender sind enthalten) zusätzlich umfangreiches tabellarisches Material für künftige liturgiegeschichtliche Studien.Exemplarisch werden die liturgischen Texte des Augsburger Eucharistiewunders Revelatio corporis Christi dokumentiert, welche für die Frühzeit ausschließlich in Seckauer Handschriften überliefert sind. |
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In this thesis the manuscript calendars from the former Augustinian community in Seckau, Styria, are comprehensively investigated for the first time ever. Manuscripts date from the collegiates foundation time in 1140 up to the year 1616, containing both calendars of mere liturgical scope and calendars in late tradition of the "Karolingian Reichskalender" (term coined by Arno Borst).In the early thirteenth and the fourteenth century as well calendar production in the Augustinian scriptorium flourished, culminating in the creation of the “Seckau Enzyklopedia”, a set of calendars following the Carolingian tradition though almost antiquarian in approach by establishing all commemorations, saints and feasts appropriate to the community. Before, during and after these two periods, numerous calenders were added to the librarys stock from abroad.After an introduction into the western calendar tradition an overview description of each single calendar is given. In addition, the thesis offers detailed tables for future studies in the development of the cult of saints in the region and the Seckau community respectively.As an example, the thesis provides the liturgical evidence of an Augsburg forerunner of Corpus Christi miracle which appears exclusively in early Seckau manuscripts. |
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