Titelaufnahme

Titel
Die Bedeutung des öffentlichen Gedenkens an den Porajmos für RomNija in Österreich / vorgelegt von Lukas Sperlich
Weitere Titel
The importance of public commemoration of the persecution during the Nazi Regime for Roma in Austria
Verfasser/ VerfasserinSperlich, Lukas
Begutachter / BegutachterinSuppanz, Werner
ErschienenGraz, Februar 2020
Umfang114 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter) : Illustrationen
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterÖsterreich / Roma / Nationalsozialistisches Verbrechen / Verbrechensopfer / Gedenken
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-149817 
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Zusammenfassung

Roma sind seit den 1990er-Jahren eine von sechs in Österreich offiziell anerkannten Volksgruppen. In den Jahren des Nationalsozialismus wurden sie schrittweise ausgegrenzt und verfolgt, um sie anschließend zu ermorden. Nur ein kleiner Teil überlebte diese Zeit und kehrte zurück. Zuerst Jahrzehnte lang von der österreichischen Öffentlichkeit geleugnet, wird heute an die Verbrechen erinnert und den Opfern würdevoll gedacht. Welche Rolle ein solches Gedenken für RomNija in Österreich spielt, ist die ausgehende Frage der vorliegenden Arbeit. Diese gliedert sich in zwei Teile: Ein erster Teil versucht die Gruppe an sich zu dekonstruieren und hinterfragt ein prinzipielles Zusammengehörigkeitsgefühl von RomNija. Trotz vieler Gemeinsamkeiten, kann nicht von Roma im Sinne einer vorgestellten Gemeinschaft gesprochen werden, deren Mitglieder sich miteinander solidarisieren. Vielmehr ist es seit der Bürgerrechtsbewegung der 1980er- und 90er-Jahre eine der Hauptanliegen einer intellektuellen Elite eine solche Identität zu fördern, um in weiterer Folge die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation von RomNija zu verbessern. In diesem Zusammenhang stehen zumindest teilweise die Bemühungen von österreichischen Vereinen sich in die europäische Erinnerungslandschaft des Holocausts einzuschreiben. In einem zweiten Teil zeigt die Analyse der zwei Vereinszeitschriften Romano Centro und Romano Kipo unterschiedliche Zugänge zum Gedenken. Beide Vereine lehnen sich einerseits an Narrative der Shoah an, um Teil einer bereits etablierten Erinnerungskultur zu werden und stellen andererseits ein Bild einer Kontinuität von Diskriminierung her, um mit der Erinnerung an die Gräuel des NS auf die heutige Schlechterstellung aufmerksam zu machen und so Druck auf Mehrheitsbevölkerung und Politik auszuüben, selbige zu verbessern.

Abstract

Since the 1990ies Roma enjoy as one of six recognized ethnic groups in Austria special protection by law. After their persecution and destruction during the time of the Nazi regime, just a small part of the former romani population returned to their former villages and towns. Discrimination did not stop, and the genocide stayed unnoticed within Austrian society for several decades. Today there is an established culture of remembrance for the crimes and victims of the so called Porajmos. The Importance this culture of memory has for the Roma in Austria is the starting question for this thesis, which consists of two parts: The first is questioning the widespread Idea of Roma being a nation as an imagined community, that shares the same values and experiences solidarity among all members. Although there is common ground among Roma, a stable concept of this group is only widely spread among the non-romani majority. Anyway, a Roma-elite tries to push forward a creation of a romani identity, to make sure a large group of people feels represented by them, to gain a better position in the fight against discrimination. Their attempt to include the persecution of the Roma people into the established commemoration connected to World War II also needs to be seen as part of this struggle. In the second part I analyse two magazines Romano Kipo and Romano Centro published by Austrian Roma-Clubs, to show what different approaches intellectuals have to talk about the Porajmos. Both Clubs try to connect the persecution of Roma to the Shoah, as an already established culture of commemoration. Furthermore, a picture of continuation of persecution and discrimination is drawn to connect the past with the present, to put pressure on politics to enlarge the so far small access for resources for a large part of Roma in Austria and Europe.

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