Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Schule in der deutschen und österreichischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Bereits vor dieser Zeitspanne wurde das Thema Schule immer wieder in den Werken von verschiedenen Autoren aufgearbeitet. Einen Aufschwung erlebten die Schulgeschichten jedoch erst ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Grund für diesen Aufschwung waren vorwiegend die gesellschaftspolitischen und kulturellen Veränderungen, welche zu dieser Zeit im deutschsprachigen Raum stattfanden. Betrachtet man das historische Umfeld zu dieser Zeit, waren sowohl Gesellschaft als auch Politik im Wandel. Dies führte, wie so oft, zu Unzufriedenheit und zu Kritik. Unter anderem erlebte so auch die Pädagogik Veränderungen. Dementsprechend setzten sich immer mehr Autorinnen und Autoren kritisch mit dem Schul- und Erziehungssystem, welches sie zumeist auch selbst miterlebt haben, auseinander. Es gibt jedoch auch nach diesem Hoch der Schulgeschichten immer wieder Autorinnen und Autoren, die diese Thematik aufgreifen. In der vorliegenden Arbeit soll durch die kritische Analyse von vier ausgewählten Schulgeschichten die Frage beantwortet werden, ob sich die Aufarbeitung des Themas Schule in der Literatur im Laufe der Zeit verändert hat. Dafür wurden jeweils zwei Werke, die vor dem Ersten Weltkrieg verfasst wurden (Hermann Hesse „Unterm Rad“, Marie von Ebner-Eschenbach „Der Vorzugsschüler“) und zwei Werke, die nach dem Zweiten Weltkrieg verfasst wurden (Alfred Andersch „Der Vater eines Mörders“, Barbara Frischmuth „Die Klosterschule“), ausgewählt. Diese werden im Zuge der Arbeit jeweils inhaltlich mit Hilfe von ausgewählter Sekundärliteratur analysiert und anschließend miteinander verglichen.

This diploma thesis deals with the subject of school in the German and Austrian literature of the 19th and 20th century. Even before this period, the subject of school was increasingly used by a lot of authors. However, the school stories did not experience an upswing until the end of the 19th century. The reasons for this upturn were primarily the socio-political and cultural changes that were taking place in the German-speaking area at that time. Looking at the historical environment during this period, changes in both society and politics can be noticed. These circumstances caused dissatisfaction and criticism. Amongst other things, also pedagogy was affected by some changes. As a result, more and more authors critically dealt with the school and education system, which they mostly experienced in their own youth as well. However, even after this boom of school stories, authors kept writing about this topic. The goal of this thesis is to answer the question if and how school stories changed in the German and Austrian literature over time. To answer this question, a critical analysis of four selected school stories is being performed. To support this analysis, two literary works written before the First World War (Hermann Hesse „Unterm Rad“, Marie von Ebner-Eschenbach „Der Vorzugsschüler“) and two literary works written after the Second World War (Alfred Andersch „Der Vater eines Mörders“, Barbara Frischmuth „Die Klosterschule“) were chosen. In the course of this thesis, the content of each school story is going to be analysed with the help of selected secondary literature, followed by a comparison of the results.