Titelaufnahme

Titel
Gender-Analyse des sexualpädagogischen Unterrichts an Schulen in Kärnten / vorgelegt von Katrin Ernestine Lampel, B.Ed. BA
Weitere Titel
Gender analysis of sex education in schools in Carinthia
Verfasser/ VerfasserinLampel, Katrin Ernestine
Begutachter / BegutachterinOates-Indruchová, Libora
ErschienenGraz, Oktober 2018
Umfang98 Seiten : Illustration
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterKärnten / Sexualerziehung / Unterricht
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-134772 
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Zusammenfassung

Die österreichische Sexualpädagogik ist gegenwärtig von einer Liberalisierung und (Re-)Stabilisierung patriarchaler Macht und männlicher Dominanz über Sexualität gekennzeichnet. Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, theoretische Konzepte der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung auf den sexualpädagogischen Unterricht an öffentlichen Schulen in Kärnten anzuwenden und empirisch zu untersuchen. Dazu wird auf der Makroebene das Bildungssystem, auf der Mikroebene die handelnden Individuen im sexualpädagogischen Unterricht und auf der Mesoebene das verwendete Lehrmaterial untersucht. Der Datensammlung von Dokumenten und Nicht-teilnehmenden Beobachtungen folgt eine strukturierende, qualitative Inhaltanalyse. Diese wird daraufhin mit einem Interpretationsverfahren der Grounded Theory kombiniert, um die generierten Ergebnisse in Bezug auf die Fragestellung zu interpretieren. Die wesentlichen Resultate betreffen das Sichtbarmachen von weiblicher Sexualität, das Aufsuchen des Gender-Dimorphismus, die Reproduktionskrise, das Konzept des „doing gender“ sowie das Dekonstruieren von Heteronormativität. Die Beobachtungen in den Schulen können außerdem einen ausgeprägten medizinisch-biologischen Diskurs in der Wissensvermittlung offenlegen, welcher normierend auf den weiblichen Körper wirkt. Ebenfalls bringt die Analyse Ergebnisse betreffend normabweichender Körper und Lebensformen. Aufgrund der Vergleiche von Makro-, Mikro- und Mesoebene wurden ferner ausgeprägte Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis der Sexualpädagogik ausgemacht. Schlussendlich wird durch die Gender-Analyse sichtbar, welche Machstrukturen dem österreichischen Bildungssystem innewohnen. Diese Masterarbeit ist demnach eine Bestandsaufnahme, welche versucht, den gegenwärtigen Stand des sexualpädagogischen Unterrichts in öffentlichen Schulen in Kärnten zu ermitteln. Die Erkenntnisse aus der Analyse dieser Arbeit können in weiterführenden Forschungen für eine Qualitätssicherung einer wissenschaftsbasierten, geschlechterreflektierten Sexualpädagogik in Kärnten genutzt werden.

Abstract

Sex education in Austria is currently marked by a conflict between loosening and reinforcing of patriarchal power and male domination over sexuality. The goal of this masters thesis is to apply theoretical concepts of gender studies to an empirical inquiry into sex education in public schools in Carinthia. The research focussed on the educational system on the macro-level, on the individuals active in sex education classes on the micro-level and on the teaching materials on the meso-level. The data collected from documents and from non-participant observation were analysed by means of a structured, qualitative content analysis, combined with the process of interpretation derived from the grounded theory method. The key findings concern visualisation of female sexuality, unpicking of gender dimorphism, the crisis of reproduction, the concept of „doing gender“ and the deconstruction of heteronormativity. The observations in schools also revealed a strong influence of medical and biological discourses in the transmission of knowledge and their normative approaches to the female body. However, the analysis brought to light also material depicting norm divergent bodies and lifestyles. The comparisons between macro-, micro- and meso-level then revealed distinct discrepancies between the theory and practice of sex education. Furthermore, the gender analysis uncovered the power structures present in the Austrian educational system. This thesis is, in a sense, a baseline study that tries to map the current state of sex education classes in public schools in Carinthia. The results generated from this work could be used in further research for a quality assurance of a science-based and gender-reflexive sex education in Carinthia.

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