Titelaufnahme

Titel
Entblößter Leib - ausgesetztes Ich : zum leiblichen und intersubjektiven Horizont der Scham / eingereicht von Daniel Pachner
Weitere Titel
Bare body - exposed self : on the bodily and intersubjective horizon of shame
Verfasser/ VerfasserinPachner, Daniel
Begutachter / BegutachterinEsterbauer, Reinhold
ErschienenGraz, 2018
Umfang120 Blätter
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterScham
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-130867 
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Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch einer phänomenologischen Erschließung des Phänomens der Scham dar, wobei der Fokus auf dem leiblichen und dem intersubjektiven Horizont dieses Phänomens liegt. Den Ausgangspunkt bildet die These, dass die Schamesröte der Ausdruck eines Gefühls ist. Daraus ergibt sich die Frage, wie der Leib verstanden werden muss, wenn er Scham ausdrücken kann. Ausgehend von der Überlegung Maurice Merleau-Pontys, dass der leibliche Ausdruck Sinn und Bedeutung hervorbringt, wird in der Arbeit Scham als ein Prozess aufgefasst, bei dem der Leib selbstständig agiert und das Ich zugleich sichtbar wird. Dadurch erfährt es sich als am eigenen Leib entblößt. Die Entblößung lässt sich nicht willentlich steuern oder beenden, sodass das Subjekt dem eigenen Leib gegenüber ausgesetzt ist. Des Weiteren wird der Versuch unternommen, die Konstitution des erlebbaren Horizontes von Scham einem Prozess der Inkarnation zuzuschreiben. Diese These nimmt die Philosophie des späten Merleau-Ponty und seinen Begriff des Fleisches auf. Da Scham auch als ein intersubjektives Phänomen anzusehen ist, werden in der Arbeit das Phänomen des Blickes des Anderen reflektiert und die Frage gestellt, wie dieser erfahren wird. Zur Beantwortung dieser Frage gehe ich auf die Analyse des Blickes bei Sartre ein, der das Erblickt-Werden als Verdinglichung des Subjekts verstanden hat. Dieses Konzept wird problematisiert, indem die Erfahrung des Blickes des Anderen als ein zwischenleibliches Geschehen aufgefasst wird, bei dem sich durch das leibliche Da-Sein von Selbst und Anderem Intersubjektivität etabliert. Das Ich erfährt in der Scham gegenüber einem Anderen ebenso Ausgesetztheit, da sich an der Oberfläche des Leibes schon seine Subjektivität und Personalität zeigen, die dort einen für den Anderen verstehbaren Ausdruck finden.

Abstract

The present thesis depicts the attempt of a phenomenological exploitation of the phenomenon of shame in which the focus lies on the physical and intersubjective horizon of this phenomenon. As a starting point, there is the hypothesis that blushing is an expression of feeling. As a result, the question of how to understand the body when it is able to express shame arises. Based on the reflection of Maurice Merleau-Ponty that the bodily expression creates sense and meaning, this thesis looks at shame as a process in which the body operates autonomously and the self becomes visible at the same time. Through this process oneself experiences its body to be bare. The exposure cannot deliberately be controlled or stopped so that the subject is also exposed to its own body. Furthermore, the attempt to ascribe the constitution of the experienced horizon of shame to a process of incarnation is made. This hypothesis adopts the philosophy of the late Merleau-Ponty and his concept of flesh. Since shame also needs to be seen as an intersubjective phenomenon, this thesis will also reflect upon the phenomenon of the look of Others, and the question of how this look is experienced will be asked. In order to answer this question, I will consider the analysis of the look by Sartre, who understood the process of being caught sight of as objectification of the subject. This concept will be critically examined by interpreting the experience of the look of others as an intercorporeal incident, in which intersubjectivity is established through bodily presence of self and other. The self while being ashamed towards the Other also experiences exposure because on the surface of the body subjectivity and personality become visible, which can be understood by the Other.

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