Titelaufnahme

Titel
Religion und Kult im Peloponnesischen Krieg : Facetten des Politischen bei Thukydides / vorgelegt von Armin Unfricht
Weitere Titel
Religion and cult in the Peloponnesian War : facets of politics in Thucydides
Verfasser/ VerfasserinUnfricht, Armin
Begutachter / BegutachterinMauritsch, Peter
ErschienenGraz, 2018
UmfangXI, 192 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter)
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterThucydides / Peloponnesischer Krieg / Religion / Kult / Politik
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-130613 
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Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den kultisch-religiösen Phänomenen im Geschichtswerk des Thukydides und deren Auswirkungen auf die darin beschriebenen Ereignisse. Im Zentrum der Untersuchung standen folgende Fragen: Inwiefern greifen Religion und Politik ineinander? Wie tritt die Religion im politischen Bereich in Erscheinung bzw. welche Kultpraktiken haben politische Auswirkungen? Wird die Religion auch bewusst als politisches Instrument verwendet? Lassen sich Tendenzen oder Verhaltensmuster im politischen Umgang mit der Religion feststellen? Zur Beantwortung wurde folgende Vorgehensweise gewählt: In der Einleitung wird über den Forschungsstand sowie die Methode des Thukydides referiert. Ferner werden die grundlegenden Begriffe „Religion“, „Kult“ und „Politik“ erläutert und definiert. Wesentlich ist hierbei, dass sich moderne und antike Auffassungen von Politik und Religion grundlegend voneinander unterscheiden, und dass eine Trennung beider Bereiche nur nach modernen Gesichtspunkten erfolgen kann. Im ersten Hauptteil werden Fallbeispiele untersucht und interpretiert, wobei sich zeigt, dass religiöse Phänomene im politischen Kontext omnipräsent sind und eine komplexe Wechselwirkung festzustellen ist. Im zweiten Hauptteil werden die aus der Analyse der Textstellen gewonnenen Erkenntnisse zusammengeführt und dargelegt sowie religiöse Praktiken und Einrichtungen, welche immer wieder politisch in Erscheinung treten – wie Opfer, Eide oder Orakel –, in Kategorien unterteilt. Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass Religion und Kult in der Politik teils bewusst als „Stilmittel“ verwandt werden, teils aber auch dann politisch folgenreich sind, wenn man traditionell-religiösen Verhaltensregeln Folge leistet. In den meisten Fällen ist zu beobachten, dass bei Entscheidungen sowohl politische als auch religiöse Überlegungen und Motive mitschwingen. Ferner ließen sich Unterschiede im Umgang mit der Religion bei den hauptsächlichen Parteien des Peloponnesischen Krieges feststellen. Als Résumé lässt sich festhalten, dass Religion und Kult als wichtige Faktoren auf jeder politischen Ebene zu finden sind, von innerstaatlichen Auseinandersetzungen geringer Tragweite bis hin zu zwischenstaatlichen Konflikten von größter Bedeutung.

Abstract

This thesis deals with religious and cultic phenomena in Thucydidesʼ “The Peloponnesian War“ and their impact on the events told therein. The following questions formed the basis of this research: To what extent are religion and politics interlocked? How does religion appear within a political context and which cult practices influence political events and decisions? Is religion also used deliberately as a political instrument? Are there certain tendencies in the political usage of religion? To answer these key-questions, the following format was chosen: The introduction deals with the current state of research on the topic, as well as the method of Thucydides. In addition, the fundamental terms “religion”, “cult” and “politics” are explained and defined, especially focusing on the difference between ancient and modern perceptions. It is important to note that there was no secularism in ancient Greece. Religion and politics were inextricably linked, so that a separation – like the one undertaken in this thesis – can only be done by using modern notions of both spheres. In the first main part, different case studies are analyzed and interpreted, wherein it can be observed that religion is practically omnipresent within the field of politics, and that there is a complex reciprocity between the two. In the second main part, the results of the text analysis are merged and specified. In addition, religious practices and institutions which frequently prove to be politically relevant – such as sacrifices, oaths or oracles – are classified into different categories. The main findings are the following: In some cases religion and cult are being intentionally used as political tools. In other cases they are only politically important because a party acts according to religious custom. Most of the time however, political and religious concerns and motives are present simultaneously. Furthermore, there are discernable differences in the religious behavior of the main parties of the Peloponnesian War. To sum up, religion and cult are influential factors on every political layer, be it small-scale domestic disputes or foreign affairs and conflicts of great magnitude.

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