Die vorliegende Diplomarbeit thematisiert die gezielte Formung des männlichen habsburgischen Nachwuchses als Fundament der Persönlichkeitsentwicklung und der Ausübung zukünftiger Funktionen. Der Fokus liegt speziell auf der Erziehung Kaiser Franz Josephs I. und seiner jüngeren erzherzoglichen Brüder Ferdinand Maximilians und Karl Ludwigs, die trotz der gemeinsamen Erzieher und einer sehr ähnlichen (Aus-)Bildung zu unterschiedlichen Persönlichkeiten mit voneinander abweichenden Lebenswegen heranreiften. Welche Faktoren beeinflussten das Heranwachsen der „Salzprinzen“? Wie sah der Unterricht der drei Erzherzöge aus? Welchen Einfluss übten die Erzieher und Eltern auf den erzherzoglichen Nachwuchs aus? Welche ihrer zahlreichen Interessen manifestierten sich bereits in jungen Jahren? Und welche erhalten gebliebenen Quellen geben uns Auskunft über die Kindheit und Jugend der „Salzprinzen“? Die vorliegende Diplomarbeit soll diese Fragen beantworten. Um das zu ermöglichen, wird im ersten Teil der Abschlussarbeit ein Rückblick auf die Lebenswelt habsburgischer Kinder und Jugendlicher gegeben, um den Einfluss der Traditionen und Werte des Hauses Habsburg auf das Heranwachsen des Nachwuchses darzulegen. Ein Interview mit einem Mitglied der gegenwärtigen Familie Habsburg verdeutlicht sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede in der Erziehung der „Salzprinzen“ und eines modernen habsburgischen Sohnes. Franz Joseph, Ferdinand Maximilian und Karl Ludwig sind als „Salzprinzen“ bekannt geworden, nachdem die Kuraufenthalte ihrer Mutter in Bad Ischl den positiven Verlauf ihrer Schwangerschaften und Geburten förderten. Der jüngste Sohn der Erzherzogin Sophie und des Erzherzogs Franz Karl, Ludwig Viktor, war zwölf Jahre jünger als Franz Joseph und wird nicht zu den „Salzprinzen“ gezählt. Dennoch bleibt seine Person in der vorliegenden Abschlussarbeit nicht unerwähnt, um ein vollständiges Gesamtbild des familiären Umfeldes der „Salzprinzen“ zu zeichnen.

This diploma thesis deals with the deliberate formation of young male Habsburgers as a foundation of their personality development and their prospective professional performances. The focus is particularly on the upbringing of Emperor Franz Joseph I. and his younger archducal brothers Ferdinand Maximilian and Karl Ludwig. Although they shared the same educators and had a very similar education they somehow managed to develop different personalities and had divergent life paths.Which factors affected the upbringing of the „Salzprinzen“? What were the three archdukes’ lessons like? How did their educators and parents influence the archducal offspring? Which of their numerous interests have already manifested themselves at a young age? And which of the still preserved sources can provide information about the childhood and youth of the „Salzprinzen“? This diploma thesis aims to answer these questions. In order to achieve this, the first part of this thesis provides a retrospective insight into the lifeworld of Habsburg children and teenagers and shows how the traditions and values of the House of Habsburg influenced its offspring’s upbringing. An interview with a member of the modern Habsburg-family elucidates the differences and similarities between the upbringing and education of the „Salzprinzen“ and a current Habsburg-son.Franz Joseph, Ferdinand Maximilian and Karl Ludwig are known as the „Salzprinzen“, after their mother stayed in Bad Ischl to improve her health and became pregnant with her sons within a short period of time. The youngest son of archduchess Sophie and archduke Franz Karl, Ludwig Viktor, was twelve years younger than his oldest brother Franz Joseph and is not one of the „Salzprinzen“. To provide a complete overview of Franz Joseph’s, Ferdinand Maximilian’s and Karl Ludwig’s family environment, Ludwig Viktor’s life and personality will also be discussed in this diploma thesis.