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In der vorliegenden Arbeit findet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der geringen Beteiligung von sogenannten bildungsfernen Milieus an Angeboten Er-wachsenenbildung statt. Obschon der Ruf nach lebenslangem Lernen und insbesondere nach beruflicher Wei-terbildung stetig zunimmt, so gibt es doch Personen, welche sich diesem Apell entzie-hen. Gerade die Nicht-Teilnahme von Menschen mit geringer formaler Ausbildung wird im öffentlichen Diskurs meist mit Unverständnis bewertet.Die Arbeit verfolgt das Ziel, den durchwegs im populärwissenschaftlichen Diskurs vor-herrschenden einseitigen Blick auf das Phänomen zu dekonstruieren, um so neue Per-spektiven zu ermöglichen. Die Betrachtung der Weiterbildungsabstinenz soll sich nicht auf die defizitäre Perspektive im Kontext des lebenslangen Lernens oder auf Erklä-rungsversuche unter Rückgriff auf die gesellschaftlichen Benachteiligungsstrukturen und -mechanismen beschränken. Mittels der Auseinandersetzung mit dem Konzept des lebenslangen Lernens und der Ausarbeitung seines normativen Charakters soll der Blick frei werden auf mögliche neue Zugänge und Erklärungsmöglichkeiten. Eine Nicht-Teilnahme an Weiterbildungsangeboten kann sodann möglicherweise als ein Akt der Selbstbestimmtheit oder als eine widerständige Handlung erkannt werden, welche nicht nur nachvollziehbar wird, sondern auch auf Basis einer realistischen negativen Ein-schätzung bezüglich des Nutzens eines Weiterbildungsangebotes für die individuelle Lebenssituation als eine bewusste Entscheidung getroffen wurde. |
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This study offers a critical analysis of the phenomenon of low levels of participation in adult education courses among the educationally disadvantaged. Although the status of lifelong learning and especially professional development is steadily improving, there are still people who defy this trend, and it is precisely the non-participation of people with little formal education that is often undermined in public dis-course. This study aims to deconstruct the prevailing and biased point of view within the popular science discourse in order to offer new perspectives on this phenomenon. The approach to this kind of non-participation in continuing education should not limit itself to narrow perspectives in the context of lifelong learning or attempts at explana-tions based on discriminatory social structures and mechanisms. Instead, by means of an analysis of the concept of lifelong learning and an understanding of its normative character, the approach shall be broadened to include potential new access points and possible explanations. Non-participation in continuing education could be understood as an act of self-determination or protest, which would not only be understandable, but could also be seen as an informed decision made on the basis of a realistic, negative assessment in regard to the value of continuing education in light of individual living sit-uations. |
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