Titelaufnahme

Titel
Spielend spüren lernen : theaterpädagogische Übungen im Gebärdensprachdolmetschunterricht / vorgelegt von Mirjam Elisabeth Resch, BA
Weitere Titel
Feeling, acting, performing : theatrical training in sign language interpreter education
Verfasser/ VerfasserinResch, Mirjam Elisabeth
Begutachter / BegutachterinGrbic, Nadja
ErschienenGraz, 2017
Umfang118 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter)
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterDolmetscher / Ausbildung / Gebärdensprache / Theaterpädagogik / Körpersprache
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-122266 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
Links
Nachweis
Dateien
Klassifikation
Zusammenfassung

GebärdensprachdolmetscherInnen werden bei ihrer Arbeit aufgrund von asymmetrischen Machtverhältnissen oft mit Schwierigkeiten konfrontiert, die durch rein sprachliche bzw. translatorische Kompetenzen nicht bewältigt werden können. Die Didaktik verfolgt daher einen systematischen Einbau von authentischen Lernsituationen in den Unterricht. Eine Möglichkeit, diesen Anforderungen zu begegnen, sind theaterpädagogische Methoden, die jedoch in der Translatonsdisdaktik bis auf wenige Ausnahmen (Kadrić 2011; Bahadır 2009) bisher kaum Beachtung fanden. Die vorliegende Arbeit fokussiert den Körper und die Körperkommunikation als Schlüsselfaktoren im gedolmetschten Gespräch, die insbesondere beim Gebärdensprachdolmetschen Bedeutung sind. Es wird von der Annahme ausgegangen, dass theaterpädagogische Methoden den Lernprozess von Gebärdensprachdolmetschstudierenden unterstützen bzw. deren bewussten Umgang mit dem Körper beim Dolmetschen fördern. Um dies zu überprüfen, wurde auf Basis der relevanten Literatur ein Workshop-Modell entwickelt und mit sechs Studierenden umgesetzt. Der Lerneffekt wurde anhand von Gruppeninterviews vor und nach dem Workshop überprüft, die mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Froschauer und Lueger (2003) analysiert wurden. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das systematische Inszenieren von Dolmetschsituationen zu einer Verbesserung des Körperbewusstseins beim Dolmetschen führt. Zudem hat sich gezeigt, dass das Modell von den Teilnehmerinnen als fördernd für den Lernprozess eingeschätzt wird, da Hemmungen und Ängste vor dem Einsatz des Körpers minimiert wurden und dadurch freies und produktives Lernen möglich war. Auch wenn das Modell mit nur einer Studierendengruppe getestet wurde, könnte aufgrund der durchwegs positiven Effekte eine Implementierung des Modells in den Unterricht von Gebärdensprachdolmetschstudierenden in Betracht gezogen werden.

Abstract

In their professional life, sign language interpreters face unbalanced power relations requiring coping strategies that imply more than language skills and translation competences. As a result, interpreter education works towards incorporating authentic learning situations into the classroom. Theatrical educational methods provide an approach to meet the necessary requirements. However, with the exception of Kadrić (2011) and Bahadır (2009), previous research has hardly bridged the fields of theatre pedagogy and translation didactics. The study focusses on two key factors in interpreter-mediated interactions: the body and non-verbal communication. It starts from the assumption that introducing theatrical training methods into sign language interpreter education will promote students’ learning process and improve their awareness for the body in interpreting. Drawing on relevant literature, a workshop-model has been developed and executed with six sign language interpreting students. In order to gain insight into the learning effects, two group interviews were conducted before and after the workshop. The data was analyzed using the method of qualitative content analysis by Froschauer and Lueger (2003). Overall, the findings suggest that systematically conducted theatrical training improves students’ body awareness in interpreting. Moreover, the workshop-model has been assessed as promoting by the participants, as they were able to overcome emotions of inhibition and fear and enter a free and productive learning environment. Even though the workshop-model was conducted with only one group of students, the positive effects indicate that implementing the model into sign language interpreter education comprises a legitimate consideration for the future.

Statistik
Das PDF-Dokument wurde 413 mal heruntergeladen.