Titelaufnahme

Titel
"Aber ihr in Barnow seid so zurück, daß ihr das nicht wißt! Schämt euch." : literatische Darstellung von Juden aus dem Kronland Galizien und Lodomerien in deutschsprachiger Ghettoliteratur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts / vorgelegt von Elena Sophie Koreschnig, BA
Weitere Titel
"Aber ihr in Barnow seid so zurück, daß ihr das nicht wißt! Schämt euch." : literary depictions of Galician Jews in German ghetto literature from the second half of the 19th century
Verfasser/ VerfasserinKoreschnig, Elena Sophie
Begutachter / BegutachterinMüller-Kampel, Beatrix
ErschienenGraz, Juni 2017
Umfang76 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter)
Anmerkung
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterDeutsch / Literatur / Galizien / Juden / Geschichte 1850-1900
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-114799 
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Zusammenfassung

Die literarischen Darstellungen der fundamentalistischen jüdischen Bewohner Galiziens und Lodomeriens sowie des Kronlandes selbst, das von der dritten Teilung Polens im Jahr 1795 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil der Habsburgermonarchie war, fallen in Ghettogeschichten des 19. Jahrhunderts meist sehr negativ aus. Galizien wurde als Peripherie bezeichnet und galt als das wirtschaftlich rückständigste Kronland, was zu einem großen Teil auf die konservative Lebensweise der dort ansässigen Juden und den vorherrschenden Chassidismus, eine mystisch-religiöse Strömung innerhalb des (Ost-)Judentums, zurückzuführen ist. Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, einen Überblick über die Entstehung der Ghettoliteratur zu geben und zu untersuchen, inwiefern ausgewählte Texte der Autoren Moritz Friedländer, Leo Herzberg-Fränkel und Alfred Steuer zum Bild der chassidischen Juden Galiziens beitragen. Alle drei Autoren waren Anhänger der Haskalah, der jüdischen Aufklärung, und setzten die Ideologien dieser Bewegung in ihren Ghettogeschichten literarisch um. Es soll geklärt werden, welcher Themen und Motive sich die Autoren bedienen und inwieweit ihre Texte als propagandistisch für die Haskalah zu klassifizieren sind. Besonderes Augenmerk soll hierbei auf der Darstellung des jüdischen Bildungssystems liegen, da die Autoren die Ausbildung im Cheder (der jüdischen Elementarschule) und in den Talmudschulen als ineffizient, einschränkend und rückständig beschreiben. Die Texte sollen hinsichtlich der behandelten Themen und Motive miteinander verglichen werden, um zu beweisen, dass die Haltung der (aufgeklärten) Autoren der orthodoxen/chassidischen Lebensweise gegenüber eine grundsätzlich negative ist und lediglich die Bereitschaft zur Assimilation an die deutsche Kultur als Weg aus der Rückständigkeit angesehen wird.

Abstract

Literary depictions of fundamentalist Jews living in Galicia and Lodomeria, as well as the depiction of the crown-land itself, which was part of the Habsburg monarchy from the third partition of Poland in 1795 until the end of World War I, tend to be fairly negative when investigating ghetto-literature from the 19th century. Galicia was seen as the utmost periphery as well as the most underdeveloped part of the empire. To a very large part this was due to the Galician Jews’ conservative lifestyle and the predominant Hasidism – a mythic-religious movement in Eastern European Jewry. The aim of this diploma thesis is to give an overview on the genre ghetto literature and its genesis as well as to investigate, in how far selected texts by Moritz Friedländer, Leo Herzberg-Fränkel and Alfred Steuer contributed to the general perception of Hasidic Jews in Galicia. All three authors were supporters of the Haskalah, the Jewish enlightenment, and implemented its theories and ideologies in their stories about Eastern European ghettos. Furthermore, it shall be clarified which themes and motifs are applied in the three authors’ texts and in how far they can be classified as propagandistic for the Haskalah. Thereby, the focus will lie on the Jewish educational system. The authors describe the traditional education in cheders (Jewish elementary schools) as well as in schools focusing on the close study of Talmud and Torah as inefficient, restrictive and underdeveloped. Their texts shall be compared with regard to the applied themes and motifs, which will show that the (sophisticated) authors’ opinion on the orthodox/Hasidic lifestyle, which the majority of Galician Jews had, essentially was a negative one. The thesis will show that, according to the three authors, the only way for Jews to escape their backwardness is to assimilate to the German culture and strive for an education that is not solely religious.

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