Titelaufnahme

Titel
"Unterrichtest du noch oder dolmetschst du schon?" : eine Fallstudie zum non-professionellen Dolmetschen im Bildungssetting Deutsch als Zweitsprache im Rahmen des Projekts "Begegnung in Semriach" / vorgelegt von Jelene Petrović
Weitere Titel
"Do you still teach or do you already interpret?" : a case study for non-professional interpreting in the education setting german as a second language in the framework of the project "Begegnung in Semriach"
Verfasser/ VerfasserinPetrović, Jelena
Begutachter / BegutachterinKujamäki, Pekka
ErschienenGraz, 2017
Umfang158 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter)
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterDeutschunterricht / Ausländer / Mehrsprachigkeit / Unterrichtsgespräch / Dolmetschen / Laie
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-110251 
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Zusammenfassung

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem non-professionellen Dolmetschen im Un-terricht für Deutsch als Zweitsprache. Ausgehend von den persönlichen Beobachtungen, welche die Verfasserin während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Deutschtrainerin im Unter-richt für Asylwerberinnen gemacht hat, entstand die Idee zu untersuchen, wie im Rahmen des Unterrichts mit einer sprachlich heterogenen Gruppe kommuniziert und gedolmetscht wird. Da bislang wenig translationswissenschaftliche Literatur zu diesem Thema publiziert wurde, wird im theoretischen Teil zunächst das Wechselspiel zwischen Kommunikation, Mehrspra-chigkeit und sprachlicher Macht sowie dem Ad-hoc-Dolmetschen behandelt und die wichtigs-ten Konzepte dieser Gebiete vorgestellt. Der Arbeit liegt die Hypothese zugrunde, dass durch die Russisch-Kenntnisse der Lehrerinnen und deren Dolmetschtätigkeiten die tschetscheni-schen Kursteilnehmerinnen begünstigt werden. Außerdem wurde angenommen, dass das Potenzial der Mehrsprachigkeit nicht genutzt wird und es durch die Fokussierung auf eine der Herkunftssprachen der Kursteilnehmerinnen zu einer sprachlichen Machtasymmetrie im Un-terricht kommt. Um die Hypothesen zu bestätigen bzw. zu widerlegen, wurden Interviews mit den involvierten Lehrerinnen durchgeführt und Fragebögen von den Kursteilnehmerinnen ausgefüllt. Für die Analyse des Datenmaterials wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Ma-yring gewählt. Die Analyse führte zu den Ergebnissen, dass durch die Dolmetschtätigkeiten der Lehrerinnen auf die Bedürfnisse der Tschetscheninnen mehr geachtet wurde, weshalb es zu einer ungleichen Kommunikationskonstellation im Kurs kam. Daraus resultiert, dass der Sprachvergleich zwischen dem Deutschen und den vertretenen Sprachen aufgrund des ho-hen Stellenwerts des Russischen nur bedingt gefördert wurde und somit Raum für eine Asymmetrie der Sprachen gegeben war. Im Lichte der gewonnen Ergebnisse können die Hy-pothesen somit bestätigt werden.

Abstract

The present master thesis focuses on the non-professional interpreting in teaching German as a second language. Due to the personal observations, which the author made during her vol-untary work as a German trainer in the classroom for asylum seekers, the idea arose to in-vestigate how people within a linguistically heterogeneous group communicate and interpret. As there exist only a few papers in Translation Studies on this topic so far, the theoretical part discusses the interplay between communication, multilingualism and linguistic power as well as ad-hoc interpreting and presents the most important concepts of these areas. The thesis is based on the hypothesis that the Russian language skills of the teachers and their interpreting activities favor the Chechen students. In addition, it was assumed that the potential of multilin-gualism is not used and that the focus on one of the first languages of the students leads to a linguistic power asymmetry in the classroom. In order to confirm or refute the hypotheses, interviews were conducted with the involved teachers and questionnaires were filled out by the students. For the analysis of the data material, the qualitative content analysis according to Mayring was selected. The analysis led to the results that by the interpreting activities of the teachers more attention was paid to the needs of the Chechens, which led to an unequal communication constellation in the classroom. As a result, the language comparison between the German and the represented languages was only partially promoted due to the high value of the Russian language and therefore space was given for an asymmetry of languages. On the basis of these conclusions, the hypothesis of this paper can be confirmed.

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