Titelaufnahme

Titel
"L'affaire Charlie Hebdo" - Der Streit um die Vergabe eines Meinungsfreiheitspreises / Karin Scaria-Braunstein
Weitere Titel
"L'affaire Charlie Hebdo" - The dispute about a freedom of expression courage award
Verfasser/ VerfasserinScaria-Braunstein, Karin
Begutachter / BegutachterinFleck, Christian
ErschienenGraz, 2016
Umfang133 Blätter Zusammenfassungen (2 Blätter) : Diagramme
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-106580 
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Zusammenfassung

Bei einem extremistischen Attentat auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo sterben im Jänner 2015 12 Menschen. Nur wenige Monate danach nominiert das US-amerikanische Center der internationalen Schriftsteller_innenvereinigung PEN Charlie Hebdo für einen Meinungsfreiheitspreis. Innerhalb der Vereinigung entflammt ein öffentlich ausgetragener Streit über die Tauglichkeit des Preisträgers hinsichtlich der Vereinbarkeit mit PENs Leitprinzipien und über die Grenzen der Meinungsfreiheit. In meiner Arbeit zeige ich anhand einer Textanalyse, dass der vielschichtige Disput gesellschaftliche, politische und moralische Fragen einschließt und sich in einer komplexen Atmosphäre medialer Stimmungsmache und individueller Befindlichkeiten bewegt. Georg Simmels Streit-Theorie bereitet die theoretische Basis, die empirische Analyse erfolgt mittels der bislang weitgehend unbeachteten Critical Method nach Kenneth Burke. Insgesamt 11 ausgesuchte Streit-Texte erfahren anhand eines zweistufigen Verfahrens eine eingehende Betrachtung, Interpretation und Gegenüberstellung. Zuvor werden PENs historische Hintergründe und Strukturen beleuchtet sowie der Anschlag auf Charlie Hebdo und seine Folgen für „L’affaire Charlie Hebdo“ besprochen. Die spezifischen formalen bzw. oppositionellen Positionen, aus deren Standpunkt heraus die involvierten Streitparteien argumentieren, werden aufgezeigt, und es verdeutlicht sich das Spannungsfeld zwischen Individuum und Sozialwesen. Die Ergebnisse zeigen, wie die in Ideenbilder übersetzten Erfahrungsmuster der Streitparteien in den Streitfall hineingetragen werden; innerhalb des Streitrahmens lassen sie sich für die Gegenparteien jedoch nur bedingt entschlüsseln oder finden keine Beachtung und führen daher zu wechselseitigen Verkennungen. Anhand Simmels Erläuterungen gelingt es aber zugleich, konstruktive Aspekte des Streits zu erörtern.

Abstract

In January 2015, 12 people are killed in an extremist attack on the French satirical magazine Charlie Hebdo. Just a few months later the US-American Centre of the international literary association PEN nominates Charlie Hebdo for a free speech award. Within the PEN association a public dispute arose about the award winner’s suitability in regards to the compatibility with PEN’s core principles and about limits of freedom of expression.In my work I show by a text analysis that the dispute is embedded in a complex atmosphere of medial propaganda and individual sensitivities. The research is based on Georg Simmel’s Theory of Conflict, and the empirical analysis relies on the unappreciated Critical Method of Kenneth Burke. In a two-step process a total of 11 selected dispute-texts undergoes a detailed consideration, interpretation and comparison. Prior to this, PEN’s historical background and structures are examined as well as the attack on Charlie Hebdo and its consequences for “L’affaire Charlie Hebdo” are discussed. The specific formal or oppositional positions of the disputing parties are shown and the field of tension between individual person and group entities becomes clear. The results show how the patterns of experience, expressed through patterns of thought, are brought into the dispute by the parties concerned. Within the dispute-frame they can only be partially decrypted or are ignored and result in reciprocal misjudgment. However, by means of Simmel’s explanations it is possible to discuss the constructive aspects of the dispute.

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