Titelaufnahme

Titel
Pilotstudie "Unselbständigkeit auf Rezept – Zusammenhang zwischen Polypharmazie und Handkraft bei zu Hause lebenden und tagesklinisch betreuten über 75-Jährigen Frauen und Männern" / Roth Tina
Weitere Titel
Helplessness on prescription
Verfasser/ VerfasserinRoth, Tina Diana
ErschienenGraz, 2015
Umfang116 Blätter : Diagramme
Anmerkung
Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch
Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin
SpracheDeutsch
DokumenttypMasterarbeit
SchlagwörterAlter / Multimorbidität / Arzneimittelversorgung / Muskelkraft
Schlagwörter (GND)Graz
URNurn:nbn:at:at-ubg:1-103101 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
Links
Nachweis
Dateien
Klassifikation
Zusammenfassung

Mit dem Anteil der älteren Bevölkerung in Österreich steigt auch der Anteil an Menschen, die an Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) sowie chronischen Beschwerden leiden und daher dauerhaft mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen. Besonders ältere und hochbetagte Personen sind dem Risiko, von Polypharmazie betroffen zu sein, besonders ausgesetzt –inklusive der möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen und der damit verbundenen Einschränkungen bei der Selbstständigkeit. Aus diesem Grund befasste sich die Pilotstudie mit der Frage, ob die Anzahl der täglich verordneten Medikamente eine Auswirkung auf die Handkraft bei über 75-Jährigen Frauen und Männern zeigt. Zusätzlich sollte geklärt werden, ob eine verringerte Handkraft mehr Unselbstständigkeit im häuslichen Umfeld bedeutet. Methodik: Für die Erfassung der Selbstständigkeit wurden die Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) nach dem Barthel Index (Mahoney & Barthel, 1965) sowie die instrumentalen Aktivitäten des täglichen Lebens (iADL) nach der Skala von Lawton und Brody (1969) bewertet. Die isometrische Muskelkraft wurde mittels Jamar Dynamometer bestimmt und diente in diesem Kontext als Referenzwert im Hinblick auf eine Risikoeinschätzung für den Verlust von Selbstständigkeit. Die Medikamentenanalyse erfolgte mittels Durchsicht der Fieberkurve. Die Studie fand im Rahmen eines ambulanten Tageszentrums statt und umfasste 64 Personen – 50 Frauen und 14 Männer über 75 Jahre.Ergebnisse: Es fand sich keine signifikante Korrelation zwischen der Anzahl der täglich verordneten Medikamente und der durchschnittlichen Handkraft in der Stichprobe (rp=0,121; p=0,342). Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen der Handkraft der linken oberen Extremität und der Medikamenteneinnahmefrequenz mittags (rp=0,288; p=,021) und abends (rp=0,342; p=,006). Ebenfalls konnte eine hoch signifikante Korrelation zwischen einer verminderten Handkraft und einer vermehrten Hilfsbedürftigkeit in der Studie bestätigt werden (rp=0,371; p=,003). Diskussion: Nicht die Anzahl der Medikamente, sondern die Einnahmefrequenz zeigte sich positiv in der Stichprobe vor allem chronisch erkrankter Personen durch stärkere Handkraftwerte. Ebenso zeigten Personen mit stärkerer Handkraft mehr Selbstständigkeit im häuslichen Kontext. Aufgrund der kleinen Stichprobe wären im Besonderen weiterführende Untersuchungen an einer größeren Gruppe erforderlich, um die gewonnenen Erkenntnisse festigen und erweitern zu können.

Abstract

As the number of older people among the Austrian population increases, so does the proportion of people who suffer from multiple illnesses (multi-morbidity), as well as chronic conditions. Due to these conditions, such patients have to take multiple medications on a permanent basis. Older and much older people are particularly vulnerable to the risks associated with polypharmacy, including the possible limitations and side effects, which influence the independence of the affected people. For this reason, the pilot study investigated whether the number of daily prescribed medications has an effect on hand strength of women and men over 75. Additionally, it clarified whether reduced hand strength influences their independence at home.Methodology: In order to record the results, the independence of activities of daily living (ADLs) have been evaluated by the Barthel Index (Mahoney & Barthel, point 1965) and the instrumental activities of daily living (IADL) by the Lawton and Brody (1969) scale. The isometric muscle strength was measured by a Jamar dynamometer and served as a reference of risk assessment for the loss of independence. The drug analysis was done by reviewing their medical history. The study took place at an outpatient day care center and included 64 people - 50 women and 14 men older than 75 years.Results: There was no significant correlation between the number of daily prescribed medication and the average handgrip strength of the sample (rp = 0.121; p = 0.342). A significant correlation was found between terms of medication frequency at noon (rp =0.249; p =,050) and in the evening (rp = 0.291; p =,020) and the handgrip strength of the left hand. The study also proved a highly significant correlation between diminished hand strength and an increased need for help (rp = 0.371; p =,003).Discussion: It is not the number of daily prescribed medications, but the frequency of intake that showed a positive effect in the sample (in terms of stronger hand strength results), especially with chronically ill people. Also, people with stronger hand strength showed a greater degree of independence in their domestic environment. Due to the small sample, further studies with a larger group would be necessary in order to solidify and expand the findings.

Statistik
Das PDF-Dokument wurde 197 mal heruntergeladen.