Die heutige Zeit ermöglicht es, dass Lebensmittel das ganze Jahr und fast rund um die Uhr erhältlich sind. Großteils sind die Herkunft und die Entstehung dieser Produkte weder den Kindern noch den Erwachsenen bewusst oder bekannt. Durch „Schule am Bauernhof“ (SaB) kann die Herstellung von Lebensmitteln gezeigt werden. In der Literatur sind keine Daten zum Arbeitszeitaufwand sowie zur Ökonomie von SaB vorhanden und das Ziel dieser Arbeit war es daher, diese fehlenden Daten zu ermitteln. Es wurden insgesamt 20 Betriebe (10 in Oberösterreich und 10 in Kärnten) untersucht. Je nach Intensität der Ausübung von SaB wurden die Betriebe in drei verschiedene Betriebssysteme eingeteilt. Die jeweiligen Betriebsleiter wurden mithilfe eines halbstandardisierten Fragebogens (finale Erhebungsmethode), der in die Bereiche Allgemeines, Arbeitswirtschaft und Betriebswirtschaft gegliedert war, interviewt. Der durchschnittliche Arbeitszeitaufwand für das Abhalten einer kompletten Lehreinheit (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung) je Betrieb betrug 441 APmin (Arbeitspersonenminuten) oder 7,35 APh (Arbeitspersonenstunden) (MIN: 330/5,50; MAX: 810/13,5; STABW: 96,6), der je nach den Betrieben um das 2,45-fache differierte. Die mittlere spezialkostenfreie Leistung je AKh (Arbeitskraftstunden) („Stundenlohn“) pro Jahr der 20 Betriebe (Intensiv, Extensiv, Wochenbetrieb) machte € 10,3 (MIN: -3,11; MAX: 20,2; STABW: 7,33) aus und variierte um das 8,5-fache nach den Betrieben. Diese hing maßgeblich von der Direktleistung ab. Bei einem niedrig angesetzten Preis pro Kind (beispielsweise € 2,00) und der Rückführung dieses Betrages an das LFI (€ 2,00) bestand die Direktleistung teilweise ausschließlich aus der ausbezahlten Förderung. Die Höhe der variablen Kosten hatte einen bedeutend größeren Einfluss im Gegensatz zu den fixen Spezialkosten, auf die sich ergebende spezialkostenfreie Leistung je AKh pro Jahr.
|