Auf internationaler Ebene ist Citizen Science bisher vor allem dazu verwendet worden, mithilfe von Freiwilligen wissenschaftliche Daten zu sammeln. Mittlerweile zeigt sich ein Trend, Citizen Science auch für die Bewusstseins- und Umweltbildung heranzuziehen. Da besonders Jugendliche als schwer erreichbar für Umweltbildungsmaßnahmen gelten, wurde mit dem Projekt „Biodiversität und Citizen Science“ das Ziel verfolgt, Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe durch Citizen Science im Schulunterricht zu motivieren und ihr Interesse an Naturschutzthemen zu steigern. Diese Arbeit untersuchte die Auswirkungen auf Einstellungen und Interessen im Bereich diverser Naturschutzthemen durch eine empirische Studie im Pretest-Posttest-Design. Dazu wurde im Sommersemester 2012 jeweils vor Projektbeginn und nach Projektende eine schriftliche Befragung mit standardisierten Fragebögen durchgeführt. Die Mehrheit der Jugendlichen ließ sich durch die Teilnahme an entsprechenden Programmen nicht messbar beeinflussen. Es wurde einerseits deutlich, dass Citizen Science in der hier angewendeten Form noch nicht in der Lage ist, die gewünschten Effekte kurzfristig zu erzielen und von den Schülerinnen und Schülern eher als willkommene Abwechslung zum gewohnten Schulunterricht verstanden wird. Andererseits wurde sichtbar, dass die Schule der richtige Ort ist, um sowohl Citizen Science, als auch Umweltbildung an Jugendliche heranzutragen, gerade weil diese Abwechslung dort begrüßt wird. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass Citizen Science in der aktuellen Form noch nicht als optimales Werkzeug für die Umweltbildung mit Jugendlichen gesehen werden kann. Dazu bedarf es weiterer Forschungsarbeit, internationalem Erfahrungsaustausch und interdisziplinärer Zusammenarbeit.
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