Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) ist die einzige europäische Großkatze und das drittgrößte heimische Raubtier nach Bär und Wolf. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist er in Europa großteils ausgerottet. Für seine Wiederansiedelung ist die Akzeptanz von Bedeutung. In dieser Arbeit wurde eine Online-Befragung durchgeführt, wobei Menschen aus Oberösterreich, (Bundesland mit dem höchsten Luchsvorkommen in Ö), und insbesondere JägerInnen (nach eingehender Literaturrecherche als potentielle LuchsgegnerInnen angenommen) befragt wurden. Die Befragung ergibt, dass über 20 % der JägerInnen und über 16 % der Vergleichsgruppe angeben, den Luchs nicht oder überhaupt nicht zu akzeptieren. Die Befragten wussten, dass kaum Menschen durch Luchsangriffe verletzt werden, die JägerInnen überschätzten allerdings seine Populationsgröße. Sie waren eher für den legalen Abschuss des Luchses, wenn ihre Angst, bei Anwesenheit des Luchses in den Wald zu gehen, höher war. Befragte, die weniger Angst hatten, waren eher für die Wiederansiedelung und hatten eine höhere Akzeptanz. Sie waren eher für die Wiederansiedelung, je höher sie ihren Wissensstand einschätzten. Die Akzeptanz nahm in beiden Befragungsgruppen mit zunehmendem Alter ab. Die JägerInnen stehen dem Luchs kritischer gegenüber und akzeptieren ihn eher nicht. Jüngere Menschen und Personen mit Mutualism-Wertorientierung sind positiver eingestellt als jene mit Domination-Wertorientierung. Personen mit höherem NEP-Wert haben eher eine Mutualism-Wertorientierung und sind positiver eingestellt. JägerInnen haben kein umfassenderes Wissen über den Luchs und schätzen seine Lebensweise nicht richtiger ein. Das Commitment zu jagen hat keinen Einfluss auf die Wertorientierung und Einstellung. Für Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung sind umfassende Öffentlichkeitsarbeit und Meinungsbildung bei allen Interessensgruppen notwendig. Da die Einstellung besonders mit Angst und Wissen über den Luchs zusammenhängt, müssen Aufklärungsmaßnahmen getroffen werden.
|