Beweise für die Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten auf das Klima werden immer deutlicher. Geeignete Managementstrategien sind notwendig um sowohl eine Reduktion als auch eine Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu erreichen. Diese Studie schlägt ein Konzept für die Bewertung von Waldbewirtschaftungsoptionen zur Minderung des Klimawandels vor. In dieser Studie wird eine analytische Methode entwickelt, in der die Leistungsfähigkeit der Kohlenstoffspeicherung eines Waldbestandes und die Entnahme von Kohlenstoff durch Holzernte unter der Annahme eines Klimawandelsszenarios quantifiziert werden kann. Dabei werden auch geographisch detailliert der Nettowert der Kohlenstoffspeicherung in Wäldern, Gewinn von Forstprodukten und die Emissionen von Kohlendioxid bei den Produktionsprozessen gegenübergestellt. Diese Methode wird auf Altersklassenwälder in der südlichen Taiga von Zentral-Sibirien in Russland angewendet. Eine Szenarioanalyse von Waldbewirtschaftungsoptionen zeigt auf, dass das Potential für die Kohlenstoffspeicherung der Wälder abhängig von Holzerntesystemen und Bestandesstruktur, d.h. Holzernte mit oder ohne Durchforstung, Durchforstungsstärke und Umtriebszeit, und Baumartenzusammensetzung variiert. Diese Fallstudie zeigt, dass die Wahl der Waldbewirtschaftungsoptionen vom Preis des Kohlenstoffes und Preis der Holzprodukte abhängig ist. Die Studie schließt mit der Empfehlung in der Nutzungsplanung, dass alternative Waldbewirtschaftungsstrategien zur Minderung des Klimawandels zusammen mit den Bestandeseigenschaften der Wälder und ihre Leistungsfähigkeit für die Kohlenstoffspeicherung berücksichtigt werden sollen.
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